Definition

Henrike Jung

Nach der Acne vulgaris ist die nicht-entzündliche Acne comedonica eine weitere, eher harmlosere, Form der endogenen Akne. Ähnliches gilt für die Acne papulosa, die zwar auch viele Mitesser zeigt, aber eine eher milde Form der Entzündung aufweist. Es kommt nicht zu den sonst auftretenden Bläschen und Pusteln, weshalb auch hier keine Narben zurückbleiben. Bei der Acne papulopustulosa kommt es zu vielen Eiterbläschen. Die Entzündungen wandern tief in das Gewebe, woraus oft Zysten entstehen. Nach Abheilung der Acne papulopustulosa ist der Patient oftmals von vielen bleibenden Narben gezeichnet.

Akne / Pickel am Kinn

Leichte Akne im Kinnbereich © Olga Sapegina / Bigstock.com

Die Acne nodosa ist durch große gerötete und entzündete Knoten charakterisiert. Eine sehr schwere endogene Akneform ist die hauptsächlich bei Männern anzutreffende Acne conglobata. Aus den Entzündungsherden, die meist knotig sind, entwickeln sich Fisteln, die nach dem Ausheilen flächige und kraterartige Narben hinterlassen. Ebenfalls eine sehr schwere Form der Akne ist die Acne cystica mit den ganzen Körper befallenden Komedonen, Papeln, Pusteln, hämorrhagischen Krusten, Fisteln und harten schmerzhaften Knoten, die konfluieren und einschmelzen können. Bei der Abheilung entstehen Narben. Als schwerste Akne-Form gilt die seltene Acne fulminans, die mit Fieber und Gelenkentzündungen einhergeht.

Die Acne urticata als eine Sonderform betrifft vorwiegend Frauen mit emotionalen Problemen oder Stressbelastung. Bei ihr treten stark juckende Papeln und Papulovesikel im Gesicht, an Capillitium, Hals und unterem Rumpf auf und werden rasch vom Patienten aufgekratzt.

Exogene Akne

Eine exogene Akne entsteht durch äußere Schädigungen, die bei entsprechender Veranlagung an der Talgdrüse eine Aknereaktion auslösen. Entweder als Untergruppe der exogenen Akne oder eigenständige Einteilung zählen in diesem Rahmen medikamentöse und physikalisch bedingte Akne-Formen hinzu.

Die Acne cosmetica („Kosmetik-Akne“) wird vor allem durch komedogene Inhaltsstoffe in Kosmetika ausgelöst. Nach Schätzungen leiden etwa 25% aller weiblichen Erwachsenen unter einer persistierenden, leichten Form der Akne, oftmals der Acne cosmetica. Sie heilt in der Regel schnell ab, wenn die entsprechenden Mittel nicht mehr genutzt werden. Eine sehr bekannte exogene Akneform ist die Acne venenata („Kontakt-Akne“) mit der Chlor-, Öl- und Teerakne/Akne picea (tritt auch bei Pomaden, halogenierten Kohlenwasserstoffen und anderen chemischen Verbindungen auf).

Zur Acne medicamentosa zählen Medikamente mit Jod- oder Bromverbindungen, Vitamin B6 – B12, Cortikosteroide (Steroidakne) oder Phenobarbiturate.

Die Acne mechanica ist eine durch mechanische Faktoren ausgelöste oder verschlimmerte Akne. Beispiele hierfür sind das sogenannte „Geigermal“ am Hals von Violinenspielern und durch Reibung verursachte Akneeffloreszenzen unter Stirnbändern oder BH-Trägern.

Eine sehr interessante Sonderform ist die „acné excoriée des jeunes filles“. Sie ist vor allem bei jungen Frauen anzutreffen, die minimale Akneläsionen als kosmetisch störend empfinden und diese ausquetschen bzw. ausdrücken. Dies führt zu verkrusteten Exkoriationen, Hyper- und Depigmentierungen und sternförmig eingezogenen Narben.

Mallorca Akne (Acne aestivalis / Acne tropicalis)

Ebenso exogen bedingt ist die sogenannte Mallorca-Akne (Acne aestivalis, Acne tropicalis). Diese entsteht meist im Zusammenspiel von UV-Strahlen und fetthaltigen Sonnenschutzmitteln. Eine ohnehin fettige Haut oder Schweiß begünstigt die Mallorcaakne zusätzlich. Die Mallorca-Akne ist auch unter dem geläufigeren Begriff Sonnenallergie oder Sommerakne bekannt. Kurz nach dem längeren Kontakt mit der Sonne entstehen auf der Haut Rötungen und wenige Millimeter große Knötchen im Bereich der Haarfollikelöffnungen. Diese breiten sich überwiegend auf dem Dekolleté, Schultern sowie auf Armen und Beinen aus. Kennzeichnend für die Mallorca-Akne ist, dass keine Komedonen auftreten und es sich somit eigentlich um keine Akne handelt. Gegen das Jucken helfen Gele, die antihistaminische Stoffe enthalten. Außerdem sollte die Sonne bis zum Abklingen der Symptome gemieden werden. Als vorbeugende Maßnahmen haben sich eine langsame Gewöhnung an die Sonne, das Einnehmen von Beta-Carotin rechtzeitig vor der geplanten Reise sowie Sonnenschutzmittel ohne Emulgatoren bewährt.

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