Akne Ernährung

Judith Amann

Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index

Der Verzicht auf Weißbrot und Zuckerhaltiges kann Aknesymptome ebenfalls lindern. Mehrere Forschungsarbeiten stellen einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Nahrungsmitteln mit einem hohen glykämischen Index und Akne her.

Der glykämische Index gibt in Zahlen die blutzuckersteigernde Wirkung der Kohlenhydrate bzw. Lebensmittel an. Die besonders schnelle und hohe blutzuckersteigernde Wirkung von Traubenzucker dient dabei als Referenzwert (100). Nahrungsmittel, die ebenfalls einen raschen Anstieg des Blutzuckers auf ein hohes Niveau bewirken, besitzen also einen hohen glykämischen Index. Dazu zählen zum Beispiel Weißbrot, Instant-Kartoffelpüree, Cornflakes oder Cola. Lebensmittel wie Vollkornbrot, Nudeln aus Hartweizen, Joghurt, Obst oder Hülsenfrüchte lassen den Blutzucker hingegen nur flach und langsam ansteigen. Sie haben also einen niedrigen glykämischen Index. Aknepatienten könnte es helfen, diese Lebensmittel den ersteren vorzuziehen und zum Beispiel das Toastbrot durch ein Vollkornbrot zu ersetzen.

Forschungsarbeit von Robyn Smith

Zu den Auswirkungen einer Ernährung, die reich an Produkten mit hohem glykämischen Index ist, gibt es inzwischen verschiedene Studien. So zum Beispiel die Forschungsarbeit von Robyn Smith und seinen Mitarbeitern. Sie untersuchten den Effekt einer Diät mit Lebensmitteln mit niedrigem glykämischen Index bei Acne vulgaris Patienten. Ein Teil der Studienteilnehmer sollte ihre Ernährung umstellen: Anstatt Lebensmittel mit hohem glykämischen Index sollten sie proteinreiche Nahrung wie zum Beispiel mageres Fleisch, Geflügel und Fisch oder Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index wie Vollkornbrot, Nudeln aus Hartweizen oder Obst essen. Die Studienteilnehmer der Vergleichsgruppe sollten ihre übliche kohlenhydratreiche Ernährungsweise beibehalten. Sie enthielt viele Produkte mit einem mittleren bis hohen glykämischen Index. Außerdem sollten alle Studienteilnehmer ihre Hautreinigungsmittel durch eine bestimmte Reinigungslotion ersetzen.

Bei allen Studienteilnehmern besserten sich die Aknesymptome. Nach 12 Wochen gingen die typischen Akne-Effloreszenzen der Studienteilnehmer der Diät mit niedrigem glykämischen Index jedoch deutlicher zurück, als bei der Vergleichsgruppe. Des weiteren reduzierten die Teilnehmer ihr Gewicht und verbesserten die Empfindlichkeit ihres Körpers für das Hormon Insulin. Bei der Vergleichsgruppe war beides nicht der Fall. Die Autoren der Studie folgerten daraus, dass die Besserung der Aknesymptome mit einer verbesserten Insulinempfindlichkeit einhergeht. Diese könnte sowohl auf die umgestellte Ernährung, als auch auf das geringere Gewicht zurückzuführen sein.

Weitere Studien zu Aknesymptomen und dem glykämischen Index

In einem Übersichtsartikel zum Thema Akne und Diät aus dem Jahr 2010 führt der Autor H. R. Ferdowsian weitere Studien mit ähnlichen Ergebnissen an: Eine Diät mit niedrigem glykämischen Index konnte Aknesymptome verbessern. Die Insulinempfindlichkeit wurde gesteigert, wodurch die Konzentration dieses Hormons im Blut sank.

Eine zu hohe Insulinkonzentration im Blut (Hyperinsulinaemie) fördert unter anderem das unregulierte Wachstum von Gewebe und verstärkt die Produktion von Androgenen. Das Wachstum von Haarfollikeln und die durch Androgene ausgelöste Talgproduktion spielen bei der Entstehung von Akne eine entscheidende Rolle – was den negativen Effekt einer zu hohen Insulinkonzentration plausibel erscheinen lässt. Eine erhöhte Insulinempfindlichkeit hingegen lässt die Insulinkonzentration im Blut sinken und könnte sich dadurch positiv auswirken.

Eine weitere Studie stellte außerdem einen Zusammenhang zwischen einem gestiegenen SHBG-Level und der Verbesserung von Aknesymptomen her. SHBG ist die Abkürzung für Sexualhormon-bindendes Globulin. Dabei handelt es sich um ein Transportprotein für Hormone, insbesondere Androgene – also männliche Sexualhormone. Steigt die Konzentration an SHBG, so sinkt die Androgenkonzentration. Androgene sind eine der Ursachen für Akne.

Fazit: Inzwischen weisen einige Studienergebnisse darauf hin, dass der Verzicht auf Zucker und leichtverdauliche Kohlenhydrate Aknesymptome verbessern kann. Aknepatienten können davon profitieren, solche Lebensmittel durch Vollkornprodukte, Nudeln aus Hartweizen oder proteinreiche, fettarme Nahrung zu ersetzen. Im Alltag bietet es sich an, statt des in den Studien verwendeten glykämischen Index, die glykämische Last eines Lebensmittels zu betrachten. Sie bezieht die Menge an Kohlenhydraten, die ein Lebensmittel enthält mit ein und nicht nur die blutzuckersteigernde Wirkung der Kohlenhydrate.

Weiterlesen: Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8

RSS Feed von Akne Blog