Akne Mythen

Akne Mythos 6: Ernährung beeinflusst die Haut

Der Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung hält sich schon eine ganze Weile. Immer wieder hört und liest man von einer „Ernährungsakne“. Fasst man die Ergebnisse der neuesten Studien und Diätempfehlungen zusammen (z.B: A low-glycemic-load diet improves symptoms in acne…[Am J Clin Nutr. 2007] – PubMed Result und The effect of a low glycemic load diet on acne vul…[J Dermatol Sci. 2008] – PubMed Result oder www.rosenfluh.ch/images/stories/publicationen/sze/2008-03/06_Akne_3.08.pdf), erhält man folgendes Ergebnis: Der Faktor der Ernährung spielt in Bezug auf Akne eine größere Rolle, als bisher angenommen. Die Datenmenge reicht jedoch noch nicht aus, um generelle Ernährungsempfehlungen abzugeben. Durch eine Ernährungsumstellung konnten schon positive Veränderungen des Hautbilds erzielt werden. Hier hilft in den meisten Fällen nur der Selbstversuch: Der längere und radikale Verzicht auf scharfes Essen, stark zuckerhaltige Lebensmittel, Ketschup, Limonade und Milchprodukte. Sollte sich nach einigen Wochen das Hautbild bessern, ist es ratsam, die Ernährung umzustellen. Der Verzicht auf übermäßigen Konsum von Süßigkeiten und Fast-Food ist aber rein gesundheitstechnisch ratsam. Viel schädlicher sind Zigaretten und zu viel Kaffee oder Alkohol. Besondere Vorsicht birgt die Einnahme von Vitaminpräparaten mit zu viel Vitamin B6 und B12, da diese die Akne begünstigen können.

Akne Mythos 7: Stress und psychische Belastungen

Stress an der Uni

Stress begünstigt Pickel © michele piacquadio / Bigstock.com

Eine groß angelegte Studie zum Thema Akne bei Jugendlichen erbrachte den Nachweis: Stress begünstigt die Bildung von „Pickeln“. Forscher der Wake Forest University School of Medicine (North Carolina, USA) haben in Singapur knapp 100 Jugendliche (Durchschnittsalter 15 Jahre) untersucht und herausgefunden, dass jene, die unter dem größten Stress litten, um 23 Prozent häufiger schwere Akne entwickelten als ihre entspannten Alterskollegen. Die Forscher untersuchten, wie sich die Talgproduktion der Haut unter dem Einfluss von Stress verändert und Akne begünstigt. Ergebnis: Obwohl sich die Talgproduktion nicht erhöhte, nahmen gewisse Formen der Akne bei Zeitdruck, Anspannung und psychischem Stress deutlich zu.

Wissenschaftler der Universität von Kalifornien erlangten in einer anderen Studie an Tieren die Erkenntnis, dass die Menge körpereigener antimikrobieller Substanzen an der Hautoberfläche unter Stresseinwirkung rapide abnahm. Demnach kann sich die Akne unter Einfluss von Stress verschlimmern. Die Studie besagt aber keineswegs, dass allein durch Stress unreine Haut hervorgerufen werden kann!!

Akne Mythos 8: Fettige Haare = fettige Haut

Eine Gleichung, die nicht aufgeht. Es ist aber auf jeden Fall sinnvoll, sich bei fettigen Haare öfter mit einem milden Shampoo zu waschen. Akne-Pickel auf der Stirn kann man problemlos mit einem Pony abdecken. Verzichtet werden sollte hingegen auf hautreizende Stylingprodukte, wie z. B. Gel oder Haarlack.

Akne Mythos 9: Die Hormone sind ausschließlich schuld

Die „Problematik“ Hormone wurde weiter oben schon einmal angesprochen. Die gewöhnliche Akne „acne vulgaris“ betrifft vor allem Jugendliche in der Pubertät, bei denen die Hormonumstellung also gerade stattfindet. Die männlichen Hormone, Androgene (dazu gehört auch des sehr bekannte Testosteron) genannt, sorgen für eine erhöhte Talgproduktion während der Pubertät. Auch Mädchen produzieren männliche Geschlechtshormone, im Gegensatz zu den Jungs kann man hier aber mit der Anti-Babypille behandeln. Diese geben mehr weibliche Hormone an den Körper ab (Östrogene) und beinhalten sogenannte Antiandrogene. Bei unreiner Haut ist die Pille daher oftmals das Mittel der Wahl. Hormone sind aber keineswegs alleine Schuld, denn man hat als Akne Betroffener nicht mehr oder weniger Androgene als jemand anders. Vielmehr das Zusammenwirken der Hormone und weiterer Faktoren führen dazu, dass man an Akne stärker erkrankt.

Akne Mythos 10: Akne haben nur Jugendliche

Auch das muss nicht stimmen. Sicherlich ist die acne vulgaris, die gewöhnliche Pubertätsakne, sehr oft anzutreffen unter allen Akne-Patienten, aber auch Ernährungsakne, Erwachsenenakne oder Babyakne treten immer wieder auf.

Akne Mythos 11: Akne wird vererbt

Die Tatsache, dass Akne vererbt werden kann, konnte bis heute noch nicht bewiesen werden. Man geht jedoch davon aus, dass es Informationen im Erbgut gibt, die über eine Schwere der Akne entscheiden.

Die hier untersuchten, geläufigen Akne Mythen, zeigen vor allem eines: Unwissen über die wahren Ursachen der Akne bei vielen „Außenstehenden“. Zahlreiche Vorurteile sitzen tief in den Köpfen der Menschen und ist man selbst betroffen, geht es an die psychische Substanz. Zudem wird damit unnötige Verunsicherung im Umgang mit der Erkrankung erzeugt. Ein Wundermittel gegen die Unkenntnis anderer gibt es leider nicht, außer vielleicht den Leuten diese Seite einmal zu zeigen…

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