Dampfbad und Sauna bei Akne

· Sandy Lietz · 1 Kommentar

Die Haut als größtes Organ des Menschen ist ständigen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Die Hitze von Dampfbad oder Sauna bei Akne fühlt man bereits nach Betreten der Sauna oder Nutzung des Dampfbades. Bei steigender Temperatur erweitern sich die Blutgefäße, die Hautdurchblutung nimmt zu und die Haut beginnt zu schwitzen.

Saunabesuch bei Akne – gut oder schlecht?

Ein Saunagang oder auch ein Dampfbad kann sich bei Akne positiv auf das Hautbild auswirken, denn durch die Wärme und die häufigen Wasseranwendungen lösen sich Hautzellen der obersten Hautschicht und damit die Hyperkeratose. Ebenso öffnen sich die Poren, wodurch überschüssiger Talg abfließen kann. Die starke Durchblutung während eines Dampfbades oder in der Sauna regt den Stoffwechsel der Haut an, der Gesamtzustand der Haut verbessert sich.

Sauna

Dampfbad und Sauna bei Akne? © Nikolay Suslov / Bigstock.com

Es kann jedoch vorkommen, dass sich der Zustand der Haut nach dem Saunagang, ähnlich wie kurz nach dem Besuch bei der Kosmetikerin, zunächst durch die verstärkte Durchblutung bedingt subjektiv eher verschlimmert (Rötungen, rote Pünktchen). Ebenso ist es möglich, dass sich weder ein positiver noch negativer Effekt bei der Akne nach einem Saunabesuch zeigt. Vereinzelt berichten Betroffene auch von kleinen Akneschüben, deshalb sollte man selber ausprobieren, wie die eigene Haut unter Akne auf den Saunagang oder ein Dampfbad reagiert.

Besondere Vorsicht ist bei einer gleichzeitigen Akne-Therapie mit Isotretinoin, Benzoylperoxid (BPO) und anderen „schälenden“ Wirkstoffen geboten. Grundsätzlich spricht zwar nichts gegen einen Saunabesuch bei gleichzeitiger Therapie, aber Akne-Patienten sollten zunächst mit einem kurzen Saunabesuch oder einem Dampfbad ausprobieren, wie die bereits gereizte Haut darauf reagiert. Eine gute Feuchtigkeitspflege nach dem Saunagang kann helfen, die überstrapazierte Haut zu pflegen und ihr die verlorene Feuchtigkeit zurückzugeben.


Bekannte Sauna- und Dampfbadarten

  • klassische Sauna (finnische Sauna): 80 bis 100°C, Luftfeuchtigkeit ca. 10% (trockene Luft)
  • Softsauna (Biosauna): 40 bis 65°C, Luftfeuchtigkeit durchschnittlich 50%
  • Dampfbad: 35 bis 55°C, Luftfeuchtigkeit bis zu 100%
  • russische Banja Sauna: 50 bis 70°C, Luftfeuchtigkeit bis zu 100 %
  • Infrarot-Wärmekabine: 40 bis 60°C, Luftfeuchtigkeit spielt keine Rolle

Unterschiede zwischen Sauna, Dampfbad und Infrarot-Wärmekabine

Die Begriffe Sauna, Dampfbad und Infrarot-Wärmekabine werden oft in einem Atemzug genannt, weil sie alle ähnliche Wirkungen erzielen, sie sind aber wie folgt zu unterscheiden.

Die Sauna ist die umfassendste Methode um den Kreislauf zu trainieren, gleichzeitig den Körper von Schadstoffen zu befreien und die Haut zu reinigen. Die klassische Sauna arbeitet mit hohen Temperaturen und niedriger Luftfeuchtigkeit. Die „Softsauna“ ist eine abgeschwächte Variante der Sauna und vor allem für „Saunaneulinge“ zum Ausprobieren zu empfehlen. Sie arbeitet mit niedrigeren Temperaturen und mit höherer Luftfeuchtigkeit als die klassische Sauna.

Das Dampfbad stellt das Extrem zur Sauna dar. In der Sauna ist die Luft trocken, im Dampfbad herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 100%. Das Temperaturspektrum in der Sauna liegt zwischen 70 und 100°C, im Dampfbad bei max. 45°C. Bei Akne eignet sich eine Gesichtssauna, also eine kleine Dampfsauna nur für das Gesicht.

Die Infrarot-Wärmekabine ist eine Alternative oder eine Ergänzung zur Sauna. Insbesondere Menschen, die hohe Temperaturen nicht vertragen oder eine energieeffiziente und platzsparende Alternative zur Sauna für zu Hause suchen, finden in der Infrarot-Wärmekabine eine ideale Variante, um ihrer Akne entgegenzuwirken. Das Infrarot-Licht hat eine entzündungshemmende Wirkung auf Akne.

Tipps und Empfehlungen für das Dampfbad

Ein Dampfbad ist aufgrund der niedrigen Temperatur ideal für Saunaeinsteiger geeignet. Der Dampf öffnet die Poren und die Haut wird gereinigt.

Aufenthalt: Ein Dampfbad sollte zwischen 15 und 20 Minuten dauern.
Durchgänge: 3 Durchgänge mit je 30 Minuten Pause.

Während des Dampfbades kann mit speziellen Wirkstoffen wie Kamille, Manuka-Öl oder Teebaumöl gearbeitet werden. Besonders geeignet sind diese Substanzen auch für die Heimanwendung in Form eines Gesichtsdampfbades. Die Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in Europa, sie wirkt antibakteriell, beruhigend und entzündungshemmend. Ein Dampfbad mit Manukaöl öffnet die Poren, lindert bestehende Entzündungen und verhindert die Neubildung von Pickeln. Teebaumöl wirkt desinfizierend und unterstützt den Heilungsprozess. Auch eine Mischung z.B. aus Kamille und Manuka ist für ein Dampfbad möglich.


Tipps und Empfehlungen für Sauna – was ist zu beachten?

Finger weg vom Gesicht

Achte beim Saunagang darauf, dass du nicht mit ungewaschenen und verschwitzten Händen ins Gesicht greifst. Gleiches gilt für vorhandene Pickel, nicht während der Sauna daran „herumkratzen“. Das kann Bakterien auf die Haut bringen, die Entzündungen und eine Verschlimmerung der Akne hervorrufen.

Kalt abduschen

Nach einem Saunagang unbedingt von unten nach oben kalt abduschen. Durch das kalte Duschen werden die vorher geöffneten Poren nämlich wieder geschlossen, damit Erreger (Staub/Milben, Bakterien) nicht wieder in die Poren eindringen können.

Separates Handtuch benutzen

Nutze für das Gesicht ein separates Handtuch. Wird das Handtuch genutzt, was auch für den restlichen Körper verwendet wird, besteht die Gefahr, dass Bakterien auf die Aknehaut gelangen.

Auf anschließende Reinigungsmittel verzichten

Entgegen der althergebrachten Meinung, dass nach der Sauna eine gründliche Reinigung angesagt ist, sollten Aknepatienten auf eine derartige Reinigung verzichten. Die Haut ist nach der Sauna oder einem Dampfbad so sauber wie sonst selten. Nochmaliges Reinigen mit Waschgel kann den Schutzmantel der Haut zerstören und die Akne verstärken.

Haut pflegen und ausreichend Trinken

Nach dem Saunabesuch sollte man vor allem bei einer gleichzeitigen, dermatologischen Akne-Behandlung eine Feuchtigkeitscreme auftragen, da die Haut durch das Schwitzen sehr viel Feuchtigkeit verloren hat. Damit verhindert man, dass die Haut so trocken wird, dass sie spannt und schuppt. Empfehlenswerte Feuchtigkeitscremes sind bspw. die Avene Cleanance HYDRA Beruhigende Feuchtigkeitspflege, die Toleriane Riche oder das BENEVI Hydroderm Gesichts-Fluid (bei Mischhaut), weitere findet man in unserem seperaten Artikel Feuchtigkeitscremes bei Akne. Auch eine Creme gegen Hautrötungen, wie die Antirougeurs Tag Beruhigende Creme / Antirougeurs Tag Beruhigende Emulsion (Avène) oder Rosaliac (LaRochePosay) kann eventuellen negativen Effekten wie Rötungen durch den Saunabesuch entgegenwirken. Da die Gesichtshaut selbst einige Stunden später noch gereizt ist, sollte man auf das Auftragen eines Wirkstoffes besser verzichten (vor allem auf Substanzen mit schälender Wirkung). Zu Hause gilt es ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch den Saunabesuch auszugleichen.

Nicht nach dem ersten Saunabesuch aufgeben

Wie bereits oben erwähnt, kann es auch zu einer Verschlimmerung der Akne durch die Hitze kommen. Regelmäßige Saunabesuche können die natürliche Funktion der Haut unterstützen und die Akne langfristig mildern. Als alleinige Therapie gegen Akne kommt aber ein Sauna-Besuch natürlich nicht in Frage. Da sind die herkömmlichen Mittel gefragt.

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Kommentare
1 Kommentar zu “Dampfbad und Sauna bei Akne”
  1. Andi sagt:

    Hi,

    hier kurz meine Erfahrung zu Hautbild und Sauna:

    Nachdem ich anfing, regelmäßig in die Sauna zu gehen (2-3 mal wöchentlich, mit Aufgüssen), verbesserte sich mein Hautbild relativ schnell. Nach ca. 3 Monaten waren nur noch selten vereinzelte Pickel. Die fiesen Mitesser sind noch da, vor allem auf der Nase. Aber es wird immer besser und man kann die Mitesser direkt nach einem Saunabesuch super-einfach mit einem Taschentuch ausdrücken!!

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