Ursachen

Henrike Jung

Die Ursachen der Akne sind sehr vielschichtig, man spricht von einem multifaktoriellen Geschehen bei der Entstehung von Akne. Leider sind all diese Faktoren und chemischen Reaktionen, die im Zusammenhang mit der Akne im Körper vorgehen, bis heute nicht vollständig geklärt. Insbesondere der Einfluss der Ernährung sorgt für kontroverse Diskussionen. Aber auch Umwelteinflüsse, Stress und unzureichende Hygiene werden immer wieder an dieser Stelle genannt. Im übrigen gibt es kein bestimmtes Kriterium dessen Vorhandensein oder Fehlen den Aknepatienten auszeichnet.

Entstehung der Akne

Als gesichert gilt der eigentliche Entstehungsprozess der Akne. Verstärkte Talgproduktion, in der Fachsprache Seborrhoea (oder Hyperseborrhö), zusammen mit einer Verhornungsstörung im Ausgang des Talgdrüsenfollikels durch bspw. Vermehrung der Hornzellen (Hyperkeratose) und gestörte Abschilferung selbiger, führen zur Bildung von Komedonen (Mitessern, offen oder geschlossen), weil der Talg nicht mehr abfließen kann (Bildung eines Hornpfropfs). Dadurch bläht sich die Talgdrüse mit der Masse aus Fett, Hornzellen, weißen Blutkörperchen und Bakterien auf und der Mitesser entsteht. Sollten sich die Komedonen im weiteren Verlauf entzünden, entwickeln sich Papeln oder Pusteln. Die endogene Akne, dazu zählt die bekannte Acne vulgaris, besitzt eine starke genetische Prädisposition, d.h. dass es quasi „aknevorbelastendes“ Erbmaterial für die Neigung zu Verhornungsstörung und Seborrhöe gibt bzw. geben soll. Herausgefunden hat man auch, dass Aknepatienten im Talg ungesättigte Fettsäuren fehlen, leider ist jedoch keine wesentliche Besserung bei Zunahme solcher ungesättigter Fettsäuren festgestellt worden.

Akne Bakterien

Im Rahmen neuer Forschungsergebnisse konnte man herausfinden, dass das „berühmte“ Akne Bakterium Propionibacterium acnes keine notwendige Rolle bei der Entstehung des Akne-Entzündungsprozesses spielt, sehr wohl aber beim Verlauf, indem sie Lipasen bilden, die den Talg in freie Fettsäuren spalten und stark entzündungsfördernd sind. Entzündungszellen (Leukozyten) werden angelockt, Talg, freie Fettsäuren, Bakterien und Haarreste gelangen ins Gewebe und sorgen dort für die entzündlichen Akne-Effloreszenzen (Papeln und Pusteln). Es bedarf jedoch keiner übermäßigen Besiedlung des Propionibacterium acnes für etwaige aknetypische Hautveränderungen. Vielmehr scheinen auch körpereigene, entzündungsfördernde Immunbotenstoffe wie Interleukin-1 alpha an den entzündlichen Prozessen beteiligt zu sein. Viele Mitesser enthalten keine Propionibakterien, aber hohe Konzentrationen an Interleukin-1 alpha, das die unspezifische Entzündungsreaktion auslösen kann.

Hormon-Einfluss

Hormonelle Einflüsse spielen auf jeden Fall eine bedeutende Rolle. Schwankungen im Hormonhaushalt sind besonders in der Pubertät, in der Schwangerschaft oder der Menstruation vorhanden. Gerade in diesen Phasen sind aknetypische Hautveränderungen sehr oft anzutreffen. Die Hypophyse, die Hirnanhangsdrüse, steuert und kontrolliert den Prozess der Hormonausschüttung im gesamten Körper. Dabei führt der Anstieg der männlichen Geschlechtshormone (Androgene), übrigens bei männlichen und weiblichen Geschlecht gleichermaßen, zu einer Zunahme des Talgdrüsenvolumens, zur Keratinozytenproliferation bzw. zur Ausbildung einer Proliferationshyperkeratose im Ausführungsgang des betroffenen Follikels und leitet damit den Entstehungsprozess der Akne ein. Insbesondere beim weiblichen Geschlecht ist daher eine spezielle Antibabypille mit erhöhten Anteilen von Östrogenen und Antiandrogenen eine effektive Maßnahme zur Bekämpfung der Akne. Neben dem sehr bekannten männlichen Sexualhormon Testosteron spielt auch das sogenannte Dihydoepiandrosteron, kurz DHEA, eine Rolle. Dieses wird in der Nebennierenrinde produziert und ist eine Vorstufe der Androgene. Nicht jeder bekommt jedoch aufgrund des erhöhten Testosteronspiegels eine Akne. Es kommt darauf an, in welchem Verhältnis männliche und weibliche Hormone im Blut vorhanden sind und inwieweit die Talgdrüsen des Einzelnen gegenüber den Rezeptoren des Testosterons empfänglich sind.

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