Akne und Solarium Besuch

· Sandy Lietz · 1 Kommentar

Immer wieder liest man im Internet von angeblichen positiven Effekten eines Solariumbesuchs auf die Akne: Die UV-A-Strahlung der Sonnenbank soll antibakteriell wirken und Entzündungen und Pickel schneller abheilen lassen. Durch den Bräunungseffekt fallen dann auch Akne Hautveränderungen (Rötungen, Flecken, etc.) weniger stark auf.

Nebenwirkungen der Strahlung in Solarien

Solarien nutzen heutzutage überwiegend UV-A-Strahlung, um eine schnellere Bräunung der Haut zu ermöglichen. Die im Gegensatz zur natürlichen Sonnenstrahlung deutlich stärkere UV-A-Strahlung (der UV-A-Anteil ist zum Teil 10x höher als bei der natürlichen Strahlung) lässt die Haut schneller altern und erhöht das Risiko an Hautkrebs zu erkranken. Von den kurzweilligen UV-B-Strahlen, die ebenso in Solarien eingesetzt werden, weiß man schon lange, dass sie Hautkrebs verursachen können.

Es wird angenommen, dass 90% der Hautalterung auf UV-Strahlung und nur 10% auf natürliche Alterungsvorgänge zurückzuführen sind. Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt daher, die künstliche UV-Strahlung nicht für kosmetische Zwecke zu nutzen.

Verstärkte Akne durch regelmäßige Solarienbesuche

Akne und Solarium

Solarium Besuch bei Akne? © Viktor Cap / Bigstock.com

Regelmäßige Solarien- und Sonnenbank-Besuche können die Haut stark austrocknen, führen zu einer Verdickung der Oberhaut („Hornhautverdickung“) und können die Talgproduktion zusätzlich anregen. Unter der verdickten Horhaut bilden sich vermehrt neue Komedonen (Proliferationshyperkeratose). Außerdem kann der natürliche pH-Wert der Haut durch die Strahlenbelastung aus dem Gleichgewicht geraten. Die Folge: Neue Mitesser und Pickel entstehen – die Akne verschlimmert sich. Hautärzte raten generell von UV-Bestrahlung bei Akne ab. „Der zielgerichtete Einsatz von Medikamenten zur innerlichen und äußerlichen Anwendung kann die Schwere der Erkrankung mildern, den Verlauf verkürzen und Narben verhindern“, sagte Prof. Dr. Gerd Plewig, Direktor der Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie an der Universität München. „Nicht zu empfehlen sind dagegen ältere therapeutische Ansätze wie die Behandlung mit Schwefel, Schieferöl oder Hefeextrakten.“ Auch von einer Therapie mit UV-Strahlung rät er wegen des erhöhten Krebsrisikos ab.

Tipps für den Solarium-Besuch

Professionelle Beratung

Grundsätzlich sollte man Solarien-Anbieter ohne professionelle Beratung meiden. Seriöse Studios beraten Kunden individuell nach Hauttyp und geben wichtige Hinweise zur Bräunungsdauer und zu den Abständen zwischen den Solarienbesuchen.

Wechselwirkungen mit Akne-Medikamenten

Besonders aufzupassen gilt es in Sachen Solarium bei einer gleichzeitigen Akne-Therapie mit Isotretinoin, Benzoylperoxid (BPO), Retinoiden und anderen „schälenden“ Substanzen. Diese Aknemittel lassen die Haut mitunter etwas verblassen, dennoch sollte auf einen Solariumbesuch verzichtet werden, denn die Wirkstoffe schälen und verdünnen teilweise die oberste Hautschicht, sorgen für eine Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht (Photosensibilität) und machen noch anfälliger für die schädlichen UV-Strahlen. Zudem ist zu Akne neigende Haut besonders anfällig für phototoxische Effekte in Verbindung mit üblichen Sonnencremes, wie bei der Mallorca-Akne. Nähere Informationen dazu, sowie wichtige Hinweise zum Thema Sonnenschutz, liefert der Artikel Akne und der Sommer – Sonnenschutz und Sonnenbad. Ganz wichtig während der Aknetherapie: Ein geeignetes Sonnenschutzmittel für „Problemhaut“ verwenden, wie zum Beispiel das von Ladival für allergische Haut. Um ganz sicher zu gehen, sollte der Beipackzettel des Aknemittels genauer unter die Lupe genommen oder am besten gleich der Hautarzt gefragt werden.

Hautschäden

Zu bedenken ist: Ein zu häufiger Gang ins Solarium kann die Akne langfristig auch negativ beeinflussen. Akne und Pickel verschwinden früher oder später wieder – tiefe Falten in der Haut und Hautschädigungen durch zu intensive UV-Strahlung bleiben jedoch ein Leben lang und lassen die Haut schnell alt aussehen. Fazit: Für eine langfristige Akne Behandlung eignet sich der ständige Solarium Besuch nicht.

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Kommentare
1 Kommentar zu “Akne und Solarium Besuch”
  1. Amir sagt:

    Ja also wow, ich hätte nie gedacht, dass UV-A- und UV-B-Strahlen so schädlich sein können. Also ich habe erst vor ein paar Wochen damit angefangen, wegen meiner Akne ins Solarium zu gehen. Ich dachte mir, dass das die Pickel austrocknen lässt, aber wenn ich sowas hier lese, dann wird mir wirklich „schlecht“, was so ein Solariumbesuch auswirken kann, puhhhh. Von jetzt an werde ich versuchen, das Solarium zu meiden. =)

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