Acne inversa – keine „gewöhnliche“ Akne (Teil II)
Man weiß heute, dass sich bei der Acne inversa Talgdrüsen nach einer Verhornungsstörung in den Drüsen entzünden. Das bedeutet: Hornzellen vermehren sich und „verschließen“ den Ausführungsgang der Talgdrüse. Durch eine Bakterieninfektion (meist Staphylococcus aureus) entsteht eine Entzündung woraufhin sich Eiter bildet. Dadurch entsteht wiederum eine Zyste, ein abgeschlossener und mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum, der irgendwann aufbricht, sodass sich die Entzündung ausweitet.
Warum genau die Krankheit ausbricht, was also der eigentliche Auslöser ist, wird die Forschung der Zukunft herausfinden müssen. Was bereits jetzt klar ist, sind begünstigende Faktoren, durch die das Risiko einer Erkrankung an Akne inversa steigt. Zu diesen Risiken zählen:
- Genetische Faktoren: Als Indiz dafür zählt ein gehäuftes Auftreten der Krankheit innerhalb einer Familie, in der Mitglieder bereits an Acne inversa erkrankt waren.
- Hormonelle Faktoren: Ein übermäßiges Auftreten männlicher Hormone kann eine Akne inversa ebenfalls begünstigen. Die Hormone können die Produktion von Talg steigern, sodass die Talgdrüsen-Ausführgänge schneller verstopfen.
- Rauchen: Studien wie die von Wissenschaftlern der Abteilung für Dermatologie an der Philipps-Universität in Marburg zeigten eine im Vergleich zum Anteil an der Gesamtbevölkerung überdurchschnittliche Anzahl von Rauchern in der Gruppe von Menschen, die an Acne inversa litten (80 bis 95%). Das untermauert die Vermutung, dass Rauchen Einfluss auf das Ausbrechen der Krankheit hat.
- Übergewicht: Übergewicht kann — etwa unterhalb einer Fettwulst — zu ständig feuchten Hautarealen führen und den Ausbruch der Krankheit ebenfalls begünstigen.
- Diabetes: Eine geschwächte Immunabwehr aufgrund von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist ebenfalls ein mögliches begünstigendes Kriterium bei der Akne inversa.
Als weitere begünstigende Faktoren nennen einige Quellen zu enge und an der Haut scheuernde Kleidung, falsche Ernährung und Stress. Inwieweit diese Faktoren den Verlauf der Krankheit beeinflussen, wird von verschiedenen Seiten unterschiedlich bewertet. Als relativ gesichert gilt: Immer wieder auftretende bakterielle Entzündungen können den Krankheitsverlauf verschlimmern.
Folgen und Komplikationen
Dauert die Acne Inversa länger an, kann es immer wieder zu lokalen Entzündungen und chronischen Schwellungen kommen. Zugleich können sich Narben bilden. Quellen wie die Klinik für Dermatologie und Allergologie der Ruhr-Universität Bochum warnen bei einem längeren Verlauf der Krankheit auch vor einer möglichen Entartung des betroffenen Gewebes und der Bildung von Krebszellen. Je nach Größe der entzündeten Körperstellen können die Lymphknoten anschwellen und der Patient bekommt unter Umständen Kopfschmerzen und Fieber. Erreichen Bakterien die Blutgefäße in der Unterhaut, kann eine Sepsis (umgangssprachlich: Blutvergiftung) die Folge sein, die tödlich enden kann.
Psychische Folgen
Nicht zu unterschätzen sind mögliche psychische Folgen der Acne inversa. Bisweilen schämen sich Patienten wegen der entzündeten Stellen am Körper und eventueller Narben. In schlimmen Fällen kommt es zu Depressionen, möglicherweise auch zu Folgen wie dem Verlust des Arbeitsplatzes, von Freunden und anderen engen Vertrauten.
In Teil III der Serie geht es um schulmedizinische und alternative Therapien der Acne Inversa.
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