Akne Ernährung

Judith Amann

Welche Lebensmittel könnten das Hautbild verbessern?

Wie auf den vorderen Seiten berichtet, können bestimmte Lebensmittel Akne möglicherweise fördern – vor allem Milchprodukte und Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index. Letztere lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen. Für diese beiden Nahrungsmittelgruppen gibt es die stärksten wissenschaftlichen Argumente für einen Zusammenhang mit Akne.

Jedoch ist die Sache sehr kompliziert: Akneausbrüche können andere Ursachen haben, als die Tüte Chips vom letzten Abend. Auch die psychische Verfassung, Hormone oder Stress können Aknesymptome verstärken. Ein Ernährungstagebuch kann dabei helfen, einen möglichen Zusammenhang zwischen Akneschüben und äußeren Faktoren zu entdecken.

Ernährungstagebuch

Für ein Ernährungstagebuch ist es sinnvoll, etwa einen Monat lang:

  • alle Nahrungsmittel und Inhaltsstoffe, die man isst, Tag für Tag zu protokollieren,
  • alle eingenommenen Medikamente zu vermerken,
  • sämtliche täglichen Hautpflegeprodukte, Reinigungsprodukte und Kosmetika aufzulisten,
  • jeden Tag das Hautbild zu dokumentieren: Sind Aknesymptome besser oder schlimmer geworden oder ist die Akne gleich geblieben?,
  • zu markieren, ob der Tag als stressig oder ruhig empfunden wurde,
  • als Frau zu vermerken, ob es vor, während oder nach der Menstruation zu Akneschüben kommt.

Möglicherweise ergibt sich aus einem solchen Tagebuch schon ein Zusammenhang zwischen bestimmten Lebensmitteln und Akneschüben. Hat man ein Nahrungsmittel im Verdacht, Akneschübe auszulösen, empfiehlt es sich, für einige Wochen darauf zu verzichten. So können Betroffene testen, ob sich das Hautbild verbessert.

Das Ernährungstagebuch kann auch Hinweise auf Lebensmittelunverträglichkeiten geben. Wer sicher gehen möchte, kann bei einem Arzt oder Allergologen einen Nahrungsmittelunverträglichkeitstest durchführen lassen. Erste Maßnahme ist dann, das entsprechende Nahrungsmittel ganz zu vermeiden. Außerdem ist es sinnvoll, sich von einem Ernährungsexperten einen entsprechenden Diätplan zusammenstellen zu lassen.

Ernährungscheckliste

Basierend auf den angeführten wissenschaftlichen Studien und auf den Erfahrungen von Aknepatienten können folgende Ernährungsanpassungen sinnvoll sein:

  • den Zuckerkonsum zu reduzieren. Zucker findet sich in vielen Fertigprodukten, Süßigkeiten und Softdrinks,
  • Softdrinks durch Wasser, Tee oder Gemüsesaft zu ersetzen,
  • Weißmehlprodukte durch Vollkornprodukte zu ersetzen,
  • weniger Milchprodukte zu verzehren,
  • mehr frisches Obst und Gemüse zu essen,
  • Vollkornbrot, Nudeln aus Hartweizen und Hülsenfrüchte zu essen. Diese haben einen niedrigen glykämischen Index und lassen den Blutzucker nur langsam ansteigen,
  • Nahrungsmittel, die statt anderer Fette Omega-3-Fettsäuren enthalten, zu bevorzugen: Sojaöl, Fischöl, Nachtkerzenöl, Weizenkeimlinge und fetter Fisch wie zum Beispiel Lachs, Sardinen oder Makrelen enthalten Omega-3-Fettsäuren,
  • mageres Fleisch zu essen, wie zum Beispiel Huhn,
  • Hülsenfrüchte und Haferflocken zu essen. Sie enthalten besonders viel Zink, das bestehende Pickel besser abheilen lässt,
  • Spinat und Champignons in den Speiseplan aufzunehmen. Beides enthält Biotin (auch Vitamin H), welches das Nachwachsen neuer Haut begünstigt,
  • Nahrungsmittel mit Eisen zu essen, da Eisen wichtig für den Sauerstofftransport zur Haut ist. Fenchel, Radieschen und Fleisch enthalten besonders viel Eisen,
  • Zitrusfrüchte und Paprika zu bevorzugen, denn sie enthalten viel Vitamin C, das die Heilung der Haut begünstigt,
  • Spargel, Tomaten, Lauch und Erdbeeren zu verzehren, die einen relativ hohen Folsäuregehalt haben, denn Folsäure ist allgemein wichtig für eine gesunde Haut,
  • viel Wasser zu trinken, mindesten 1,5 bis 2 Liter am Tag,
  • komplexe Vitamin-B-Nahrungsergänzungspräparate zu vermeiden, da sie Akne möglicherweise verschlimmern,
  • Alkohol, Kaffee und Zigaretten zu meiden.

Weiterlesen: Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8

RSS Feed von Akne Blog