Vitamin E (Serie zu Vitaminen und Akne)

· Sandy Lietz · Noch kein Kommentar.

Vitamin E ist der Überbegriff für (bis heute) sechzehn fettlösliche Substanzen mit antioxidativen und nicht-antioxidativen Eigenschaften. Die bekanntesten vier Vertreter heißen Tocopherole. Weitere vier sind die Tocotrienole oder T3, dazu gibt es noch Tocomonoeole (T1) und MDT (marine derived tocopherols). Die am besten erforschte Form von Vitamin E ist α-Tocopherol.

Der menschliche Körper kann Vitamin E nicht selbst produzieren, es ist ein rein pflanzliches Produkt, das mit der Nahrung aufgenommen werden muss (essentielles Vitamin) und auch in tierischen Lebensmitteln über die Nahrungskette enthalten ist. Für die Aufnahme von Vitamin E aus dem Darm benötigt der Körper einen intakten Fettstoffwechsel und genügend Gallenflüssigkeit.

Vitamin E kann wie Vitamin C und Vitamin A als Radikalfänger für den Körper arbeiten und ihn vor freien Radikalen, die durch Stress, Sonne, Rauchen oder Alkohol entstehen, schützen, sowie die Abwehrkräfte steigern, wodurch es u.a. zur Senkung des Krebsrisikos eingesetzt wird. Vitamin E unterstützt die Haut bspw. auch bei Akne, bei der Zellerneuerung, hemmt entzündliche Prozesse und stärkt das Immunsystem.

Geschichte des Vitamin E

Die us-amerikanischen Forscher Herbert M. Evans und Katherine S. Bishop machten 1922 als erste auf einen bis zu dem Zeitpunkt unbekannten fettlöslichen Faktor bei der Reproduktion von Ratten aufmerksam, der bei Mangel zur Sterilität der Tiere führte. Bei späteren Untersuchungen konnten die Forscher aus Weizenkeimöl, Hafer und Mais eben diesen Faktor isolieren und nannten ihn Vitamin E. Im Jahre 1938 konnte der genaue Aufbau von Vitamin E (hier α-Tocopherol) entschlüsselt und die erste chemische Synthese hergestellt werden. 1956 wurden dann erstmals die Tocotrienole, eine weitere Vitamin E-Form, beschrieben und auf synthetischem Wege hergestellt.

Funktion & Aufgaben von Vitamin E

Die genauen Aufgaben sowie die Wirkung von Vitamin E ist in mehreren Bereichen erforscht. Mediziner gehen allerdings davon aus, dass das Vitamin E weitere, noch unbekannte, Aufgaben im Körper übernimmt. Für folgende Aufgaben soll Vitamin E im Körper notwendig sein:


  • Schutz von roten Blutkörperchen, Muskulatur, Nerven und anderem Gewebe vor freien Radikalen – als sogenannter Radikalfänger
  • Regulation von genetischen Informationen
  • Aufbau und Stabilisierung von Membranen
  • Synthese von Enzymen
  • Beteiligung an Muskelfunktionen, die von Nerven bedingt sind
  • vermutlich: krebsvorbeugende Eigenschaften

Dosierung & Nahrungsmittel

Sonnenblumenöl

Sonnenblumenöl enthält Vitamin E © Heike Brauer / Bigstock.com

Für Erwachsene wird von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung eine Tages-Dosis von 12 bis 14 Milligramm Vitamin E empfohlen. Andere renommierte Institute und Pharmazeuten empfehlen deutlich höhere Dosen von 400 bis 800 IE pro Tag.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur etwa 50 Prozent der Deutschen über ihre Ernährung ihren täglichen Bedarf an Vitamin E decken. Die Ursachen hierfür liegen im Alltagsstress, in schlechter Ernährung, Rauchen, Alkohol oder auch in Erkrankungen.

Folgende Lebensmittel enthalten 12 mg Vitamin E:

  • Himbeere frisch – 1316 g
  • Wirsingkohl frisch gegart – 473 g
  • Schwarzwurzel Konserve gegart – 185 g
  • Haselnuss frisch – 46 g
  • Mandel süß frisch – 46 g
  • Sojawurst Konserve – 318 g
  • Weizenkeimöl – 7 g
  • Sonnenblumenöl – 19 g

Der große Vorteil der Vitamin E-Derivate: Sie sind bis zu 140 Grad hitzestabil, somit treten beim Kochen mit Wasser bei einer Temperatur von maximal 100 Grad keine oder nur geringe Verluste auf. Anders steht es um die Zubereitung beim Braten in Fett. Hier können schnell Temperaturen über 140 Grad entstehen. Werden Nahrungsmittel mit Vitamin E gebraten, sollte man auf geringe Brattemperaturen achten.

Mangelerscheinung (Hypovitaminose)

Himbeeren

Himbeeren enthalten etwas Vitamin E © Anton Ignatenco / Bigstock.com

Aufgrund der guten Speichereigenschaften von Vitamin E treten ernährungsbedingte Mangelerscheinungen besonders in europäischen Ländern nur selten und erst nach andauernder/permanenter Unterversorgung auf. Mangelsymptome treten meist lediglich bei einem erhöhten Bedarf auf. In einigen Fällen ist die Verfügbarkeit von Vitamin E vermindert und dementsprechend der Bedarf erhöht.

Eine Hypovitaminose ist dann bspw. bei Krankheiten gegeben, bei denen die Aufnahme des Vitamin E bei gleichzeitiger Fettaufnahme im Körper gestört ist. Dazu zählen Fettstoffwechselstörungen, Leberfunktionsstörungen oder auch Frühgeborene. Anzeichen für eine Vitamin E Hypovitaminose können eine trockene und faltige Haut, Konzentrationsstörungen, Muskelstoffwechselstörungen, Störungen der Nervenfunktion, Müdigkeit, Blutarmut und schlecht heilende Wunden sein.

Überdosierung (Hypervitaminose)

Im Gegensatz zu den fettlöslichen Vitaminen A, D und K wird Vitamin E nicht im Fettgewebe angereichert und über Leber sowie Niere ausgeschieden. Vitamin E wird offensichtlich gut vertragen. Uncharakteristische Zeichen einer Überdosierung sind Muskelschwäche, Kopfschmerzen und Übelkeit. Die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) spricht von einer Überdosierung ab Werten über 300 mg (= ca. 450 Internationalen Einheiten – IE), die aber eigentlich nur mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmittel erreicht werden können.


Bei dauerhaft hohen Vitamin-E-Mengen von über 800 mg pro Tag kann es zu Problemen bei der Blutgerinnung kommen, was längere Blutungszeiten zur Folge hat. Auch Magen-Darm-Probleme können auftreten. Es gibt umstrittene Studien, die von einer erhöhten Sterblichkeit ausgehen, wenn über einen langen Zeitraum mehr als 400 IE Vitamin E eingenommen werden. Ein eindeutiger Zusammenhang konnte jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.

Dosierung bei Akne

Für die Behandlung von Akne empfehlen verschiedene Mediziner und Heilpraktiker über einen bestimmten Zeitraum eine erhöhte Vitamin E Zufuhr, diese ist allerdings nur durch Nahrungsergänzung wie mit ABTEI Vitamin E 600 möglich. Man sollte darauf achten, dass das Vitamin E Präparat alle verschiedenen Vitamin E Arten enthält, wobei ca. 3x mehr Gamma-Tocopherol als Alpha-Tocopherol enthalten sein sollte.

Vitamin E und Akne

Vitamin E schützt den Körper vor oxidativen Schäden. Es hilft der Zellmembran der Haut, sich vor schädlichen freien Radikalen zu bewahren und hemmt entzündliche Vorgänge. Vitamin E dient außerdem dazu, den Vitamin A Haushalt im Körper zu optimieren/regulieren. Vitamin A ist ebenfalls ein wichtiges Vitamin im Kampf gegen Akne, siehe dazu den Vitamin A Artikel in unserer Reihe zu Vitaminen und Akne.

Ärzte empfehlen hochdosiertes Vitamin A für 2-4 Monate, allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht. Dies in Verbindung mit 800 mg Vitamin E, welches den Abbau von Vitamin A im Körper verlangsamt und dem Körper so hilft, die Vitamine optimal zu verwerten. Es gibt Kombipräparate, die eine optimale Nahrungsergänzung mit Vitamin A und E ermöglichen: Vitamin A+E Hevert Kapseln.

Aknenarben

Auch bei durch Akne geschädigter und vernarbter Haut hilft Vitamin E, das Hautbild, sowohl innerlich als auch äußerlich in Form von Vitamin E Creme, zu verbessern. Aknepatienten berichten darüber, das sie mit hochdosierter Einnahme von Vitamin E sowie mit der Verwendung von Vitamin E Creme wie dem Olivenoel Vitamin E Pflegeserum sichtbare Erfolge sowohl im Kampf gegen Mitesser und Akne als auch bei Aknenarben erzielen konnten.

Studien zu Aknenarben haben allerdings ergeben, dass Vitamin E äußerlich angewendet keinen nennenswerten Erfolg erzielen kann und sogar die Heilung tiefer Wunden verlangsamen kann. Vitamin E kann jedoch systemisch den Zustand der Haut von Innen heraus verbessern und Wunden schnell heilen lassen. Alle Details zur Studie finden sich im englischen Artikel unter Vitamin E For Acne Scars?.

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