Vitamin K (Serie zu Vitaminen und Akne)

· Sandy Lietz · Noch kein Kommentar.

Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kommt in der Natur in den verschiedensten Nahrungsmitteln vor. Es gibt 3 K-Vitamine, für den menschlichen Organismus sind jedoch nur das Vitamin K1 und das Vitamin K2 von Bedeutung. Vitamin K1, auch Phyllochinon, wird von Pflanzen gebildet und über die Nahrung aufgenommen. Vitamin K2, auch Menachinon, kann der Darm des Menschen selbst produzieren (durch Bakterien wie E. coli).

Die Vitamine K1 und K2 spielen im Körper des Menschen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung (daher auch die Bezeichnung „Blutgerinnungs-Vitamin“, Vitamin K ist Gegenspieler der kumarinhaltigen Antikoagulantien – Marcumar), beim gleichmäßigen Blutfluss sowie bei der Knochenbildung. In diesem Zusammenhang werden sie für die Herstellung von Eiweißen (Proteinen) gebraucht. Darüber hinaus gehen Wissenschaftler davon aus, dass die K-Vitamine auch einen Einfluss auf Glucose und Insulin im Körper haben. Auf die Haut besitzen die Vitamine K1 und K2, sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet, eine gefäßstabilisierende Wirkung. Sie können insbesondere Rötungen und rote Flecken während sowie nach einer Akne mildern und für eine geregelte Durchblutung sorgen.

Geschichte des Vitamin K

Bei Versuchsreihen an Küken entdeckte der Däne Carl Peter Henrik Dam 1929 eine neue Substanz, als er feststellte, dass eine cholesterinfreie Diät bei den Tieren zu Schäden an Haut und Muskeln sowie zu inneren Blutungen führte. 1935 wurde die entdeckte Substanz schließlich als ein fettlösliches Vitamin beschrieben und erhielt den noch freien Buchstaben K, der für „K“oagulation (Gerinnung) des Blutes steht. 1943 erhielten der Entdecker Dam sowie der Analyst der chemischen Struktur von Vitamin K, Edward Adelbert Doisy, gemeinsam den Nobelpreis für Medizin.

Funktion, Aufgaben und Dosierung

Sauerkraut

Sauerkraut enthält viel Vitamin K © Natallia Khlapushyna / Bigstock.com

Vitamin K wird im Körper für zahlreiche Prozesse/Aufgaben benötigt:


  • Blutgerinnung – Herstellung wichtiger körpereigener Proteine (der Gerinnungsfaktoren Prothrombin, Faktor VII, IX, X)
  • Stabilisierung der Gefäße, auf der Haut mit Minderung von Rötungen und Flecken
  • Wundheilung und Vitalität
  • gleichmäßiger Blutfluss und richtige Durchblutung der Haut
  • Knochenstoffwechsel und Einfluss auf die Knochendichte
  • Zellwachstumsregulierung
  • bei/gegen Gefäßverkalkung

Die empfohlene Vitamin-K-Tagesdosis beträgt laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bei Männern etwa 80 Mikrogramm (µg) und bei Frauen um die 65 Mikrogramm. Der genaue Bedarf unterliegt allerdings nur Schätzungen und kann besonders bei schlecht heilenden Wunden (Blutungsneigung), beim Vorliegen bestimmter Erkrankungen (Osteoporose, Lebererkrankungen und andere), Säuglingen oder während und nach Akneschüben auch in höheren Dosierungen erforderlich sein.

Um den durchschnittlichen Tagesbedarf an Vitamin K zu decken, reichen 100g der folgenden Lebensmittel:

  • Sauerkraut (1.540 µg)
  • Hähnchenfleisch (470 µg)
  • Rosenkohl (440 µg)
  • Spinat (400 µg)

Vitamin K ist sehr hitze- und sauerstoffbeständig, wird aber rasch bei Lichteinwirkung zerstört.

Mangelerscheinung (Hypovitaminose)

Eine Vitamin K Unterversorgung ist eher selten, da bis zu 50% des Bedarfs im Darm gebildet werden können. Er kommt meist nur bei Einnahme bestimmter Medikamente vor (medikamentöse Antikoagulation). In solchen Fällen kann der Vitamin K Mangel schwere Folgen haben, weil er zu starken Blutungen oder Blutgerinnungsstörungen führen kann. Es kommt dann leicht zur Bildung von blauen Flecken oder zu Nasenbluten.

Bei langandauernder Behandlung mit Antibiotika kann es zu einem Vitamin K Mangel kommen, weil wichtige Darmbakterien, die für die Produktion von Vitamin K2 zuständig sind, zerstört werden. Folgen können dann sein: Blutungen in verschiedenen Geweben und Organen, Verdauungsstörungen und chronische Lebererkrankungen. Leber-, chronische Magen- und Darmerkrankungen sowie eine Osteoporose können weiterhin einen Vitamin K-Mangel fördern.

Eine Vitamin K Hypovitaminose kann insbesondere bei Neugeborenen sehr gefährlich werden (Morbus haemorrhagicus neonatorum), da diese über die Milch noch nicht wie Erwachsene mit Vitamin K versorgt werden und es bei Mangel zu Hirnblutungen kommen kann.

Überdosierung (Hypervitaminose)

Bei Erwachsenen wirken Vitamin K1 und Vitamin K2 selbst hochdosiert nicht toxisch, können also den Körper nicht vergiften und werden ausgeschieden. Nur in seltenen Fällen können allergische Hautreaktionen auftreten. Schlimmer sind die Auswirkungen bei einer Hypervitaminose der beiden Vitamine K3 und K4: Überdosiertes Vitamin K3 kann zu Albuminurie, Erbrechen und Vitamin K4 zu einer Verminderung der Blutgerinnungsfaktoren sowie der Leberfunktion führen. Bei Neugeborenen können hohe Dosen an Vitamin K jedoch eine Hämolyse mit starker Auflösung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) führen.


Dosierung bei Akne

Für eine erhöhte Dosis am Vitamin K1 empfiehlt sich ein Nahrungsergänzungsmittel wie: Vitamin K1 60 µg GPH Kapseln. Es existieren jedoch keine zuverlässigen Angaben wieviel Vitamin K1 eingenommen werden sollte, um einen positiven Effekt auf Akne und Hautrötungen zu erzielen. Die Angaben schwanken zwischen 80 – 200 µg täglich. Außerdem liest man immer wieder, dass Präparate mit Vitamin K2 eine außergewöhnlich hohe Bioverfügbarkeit besitzen und vom Körper sehr gut aufgenommen werden. Daher gilt Vitamin K2 als „die wirksamere Form von Vitamin K“.

Vitamin K und Akne

In der Kosmetik wird Vitamin K1 in Cremes und Konzentraten bei oberflächennahen Gefäßen gegen Rötungen, wie z.B. bei Couperose oder Rosazea, eingesetzt. Besonders rote Flecken und Rötungen, die bei Aknepatienten während und nach einer Aknetherapie auftreten (Details siehe Rote Flecken und Rötungen ) können mit Vitamin K1 wirksam behandelt werden. Vitamin K hilft, kleinste Kapillare zu stärken, sie weniger durchlässig zu machen und rote Äderchen zu neutralisieren. Die Durchblutung der Haut normalisiert sich mit Vitamin K1 schneller und rote Flecken sowie Rötungen verschwinden.

Akne-Patienten beschreiben Cremes, die Vitamin K1 enthalten, häufiger mit einem gelblichen oder grünen Grundton, der sich auch auf die Haut überträgt und die Haut heller erscheinen lässt. Der gelbliche/grüne Ton verschwindet allerdings rückstandsfrei bereits wenige Tage nach Absetzen der Creme. Zu nennen ist hier bspw: LRP Rosaliac XL.

Innerlich ist vor allem bei schlecht heilenden Aknewunden und roten Flecken eine zusätzliche Einnahme von Vitamin K1 möglich.

Die zusätzliche Einnahme von Vitamin K2 bei Akne ist besonders bei längerer Behandlung mit Antibiotika sinnvoll. Bei Anwendung von Antibiotika über einen längeren Zeitraum kann es zur Zerstörung wichtiger Bakterien der Darmflora kommen. Die Darmflora produziert nicht mehr genügend Vitamin K. Dies kann auch negative Auswirkungen auf die Haut und auf Akne haben.

Ein weiteres Anwendungsgebiet liegt in der Behandlung von dunklen Augenringen mittels spezieller Vitamin K Cremes.

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