Akne im Winter

· Sandy Lietz · 2 Kommentare

Die Haut hat im Winter oft andere Ansprüche als im Sommer. Mit der richtigen Pflege kommt selbst strapazierte Akne-Haut gut über den Winter.

Akne in den Wintermonaten

Im Winter ist gereizte oder zu Akne neigende Haut zahlreichen zusätzlichen Belastungen wie trockener und kalter Luft, sowie großen Temperaturschwankungen zwischen drinnen (warme, trockene Heizungsluft) und draußen ausgesetzt. Diese oft extremen Unterschiede reizen die ohnehin beanspruchte Haut (auch durch dermatologische Behandlungen) und können die Akne bzw. Begleiterscheinungen, wie Rötungen, Hautschuppung, usw. verstärken.

Winter Panorama mit Schnee

Akne im Winter © Alexandr Ozerov / Bigstock.com

Je nach Hauttyp und Akneform kann sich die Haut zu bestimmten Jahreszeiten verändern. Sonnenstrahlung in Maßen sorgt bei manchen Akneformen im Sommer dafür, dass die Haut einen natürlichen Sonnenschutz anlegt, welcher gleichzeitig gegen Austrocknung sowie Schad- und Reizstoffe schützt. Dafür können sich jedoch andere Effekte verstärken, wie zum Beispiel die Proliferationshyperkeratose, bei der es zu verstärkter Hornhautbildung und daraus resultierender vermehrter Komedonenbildung kommt (siehe Artikel Akne im Sommer und Sonnenschutz).

Sinkt das Thermometer auf unter 8 Grad Celsius kann der Talg der Haut keine Schutzschicht mehr bilden. Die hauteigene Fettproduktion der Talgdrüsen kommt zum Stillstand und der Hydrolipidfilm der Hautoberfläche bildet keinen ausreichenden Schutz mehr. Der Körper reduziert daraufhin die Durchblutung von Händen, Füßen, Ohren oder Nase, in folge dessen sich auch die Erneuerung der obersten Hautschichten und Reparaturmechanismen verlangsamt.

Bedingt durch die geringere UV-Intensität im Winter (die Atmosphäre filtert bei niedrigerem Sonnenstand vor allem mehr UVB heraus) baut sich die im Sommer als natürlicher Sonnenschutz angelegte sogenannte Lichtschwiele – eine Verdickung der Hornschicht – zurück und sorgt dafür, dass die Haut ebenso empfindlicher wird. Die kalte Luft im Winter stört, neben der natürlichen Talg (Sebum) Produktion, aber auch den Wasserhaushalt der Haut. Sinkt der Wassergehalt der Haut durch trockene kalte Winterluft unter 10 Prozent, wird die Haut anfälliger für Schad- und Reizstoffe (sogar Allergenen), dies kann die Akne verschlimmern.

Auswahl der richtigen Pflege

Ein „Fehler“ kann es sein, wenn Sommer wie Winter die gleiche Hautpflege verwendet wird. Je nach Hauttyp und Akneform kann der Hautarzt eine individuelle Pflege für den Winter verordnen. Wer im Winter eine Verschlechterung der Akne feststellt, sollte neben komedogenen Substanzen außerdem auf Cremes und Make-up mit zahlreichen Duft- und Konservierungsstoffen verzichten. Die zur Verbindung von Wasser und Öl verwendeten künstlichen Emulgatoren können die Schutzfunktion der Haut zusätzlich stören und einen neuen Akneschub hervorrufen. Für die Pflege der Haut sollten individuelle Cremes speziell für auf den jeweiligen Hauttyp und die Akneform abgestimmt, verwendet werden (siehe Artikel „Feuchtigkeitspflege bei Akne„). Bei der Wahl des Make-up sollten, speziell auf die Bedürfnisse der Aknehaut, abgestimmte Produkte verwendet werden.

Dermatologen raten neben Feuchthaltesubstanzen, wie Hyaluronsäure (weitere Feuchthaltefaktoren sind bspw. Glycerin oder Harnstoff), zu Zellmembran stabilisierenden und Histamin reduzierenden Wirkstoffen, wie N-Acylethanolamine (ENA). Durch N-Acylethanolamine wird die Ausschüttung von Histamin reduziert, was sich wiederum entzündungshemmend auf die Haut auswirkt. Eine besonders hautfreundliche Creme, die immer wieder von Hautärzten zur Stabilisierung des Hautschutzes empfohlen wird, ist zum Beispiel Physiogel. Sie ist eine besonders milde Creme, die die Haut vor freien Radikalen schützt und die Regeneration der Haut-Schutz-Barriere fördert. Mit hauteigenen Wirkstoffkomplex PEA und anderen abgestimmten Wirkstoffen wird Haut-Lipid-Barriere gestärkt.

Wintersport und Akne

Skifahren

Hautpflege für Wintersportler © Jeannette Meier Kamer / Bigstock.com

Noch wichtiger ist eine fettreiche Hautpflege für Wintersportler. Neben der Kälte, strapazieren insbesondere die geringe Luftfeuchtigkeit und der Fahrtwind die Haut. Dazu kommt eine oftmals sehr intensive Sonneinstrahlung in den hohen Lagen, auch durch die Reflexion im Schnee. Daher sollte auf einen besonders hohen Lichtschutzfaktor bei einer kombinierten Feuchtigkeits- oder Kälteschutzcreme geachtet werden.

Weitere Tipps

Trotz der richtigen Pflege sollten extreme Temperaturunterschiede sowie zu trockene Heizungsluft gemieden werden. Eine gesunde Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und eine milde Reinigungslotion für überempfindliche Haut unterstützen die natürliche Hautfunktion und helfen ihr auch im Winter gesund zu bleiben.

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Kommentare
2 Kommentare zu “Akne im Winter”
  1. Unbekannt sagt:

    Ihr Bericht zu den Hautproblemen ist sehr gut geschrieben. Im Winter kommt eine irre Belastung auf unsere Haut zu. Wobei dieser ja eher sanft ist. Oft kann man sagen, je mehr man versucht seine Haut mit Waschen und Pflege zu „pflegen“, desto schlimmer kanns werden, weil man den Schutzfilm zerstört. Trockene Heizungsluft fördert auch Hautprobleme.

  2. admin sagt:

    „Sanfter Winter“, aha :-) Also im Moment, bei zweistelligen Minuswerten am Tag in Deutschland, ist es natürlich extrem wichtig, seiner Haut ausreichend Pflege zukommen zu lassen, was aber nicht bedeuten soll, sie zu überbeanspruchen!

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