Pickel unter der Haut: Was tun? Was hilft?
Wer kennt sie nicht: Kleine oder sogar größere Pickel unter der Haut, die an jeder erdenklichen Stelle des Körpers wie Gesicht, Intimbereich oder Rücken auftauchen können und so gar nicht zum Beauty Ideal passen. Mit der Hand erfühlt scheint es sich um ein wahres Monster zu handeln. Näher betrachtet ist „der Neue“ dann vielleicht weniger erschreckend groß.
Die „unterirdischen“ Pickel kommen urplötzlich, können sich entzünden und richtig Schmerzen verursachen. Oftmals bleiben sie sogar für Tage oder seltener Wochen in der Haut. Wie kommt es dazu und vor allem: Was kann man tun, um ihnen beizukommen? Dieser Artikel liefert Antworten auf diese und weitere Fragen.
Pickel unter der Haut: Der Weg nach draußen ist versperrt
Mindestens 85 Prozent der Prozent der Bevölkerung kennen die vermehrte Pickel- und Mitesser-Bildung im Gesicht, am Dekolleté, Rücken, aber auch an anderen Stellen des Körpers vor allem aus der Pubertät. Doch auch später noch leiden viele Erwachsene unter Hautunreinheiten oder erweiterten/großen Poren.
Ursache der Hautentzündungen, ob über- oder unterirdisch, ist eine Überproduktion von Talg. Daneben kommt es zum Stau. Denn die Ausführungsgänge der Talgdrüsen sind von Hornzellen verstopft. Es handelt sich um eine Verhornungsstörung der Haut. Kommen zusätzlich Bakterien wie Staphylokokken der normalen Hautflora ins Spiel, entsteht eine Entzündung. Was folgt, finden die meisten eklig, deutet aber immerhin auf das Ende der nervigen Entzündung hin: Eiter! Ist die Verstopfung etwas tiefer im Hautniveau gelegen, neigt sie zur Abkapselung und ist als harte Beule tastbar sowie bei entsprechender Größe auch sichtbar.
Alter, Hormone, Veranlagung und Stress sind Ursachen
Talgüberproduktion und verstopfte Talgdrüsen entstehen unter der Einwirkung von Hormonen und hier vor allem männlichen Sexualhormonen. Deshalb bekommen Jungen und junge Männer häufiger solche Pickel als Mädchen und Frauen. Doch auch Frauen kennen Hautprobleme, die zyklusabhängig und damit hormonbedingt auftreten. Nicht selten leiden auch andere Familienangehörige am gleichen Problem, was auf eine erbliche Komponente hindeutet. Einige Menschen reagieren auch auf Stress mit Hautunreinheiten wie Mitesser oder sogar Pickel unter der Haut.
Die Ernährung wird häufig zusätzlich verantwortlich gemacht. Gerade die für viele besonders leckeren Nahrungsmittel werden beschuldigt. Doch der Einfluss von Süßem, Fettigen, besonders Würzigen oder bestimmten Nahrungsmitteln ist bis heute umstritten. Natürlich ist eine ausgewogene gesunde Ernährung aber für die allgemeine Gesundheit vorteilhaft und deshalb möglicherweise auch dem Hautbild gut zuträglich.
Tipps gegen Pickel unter der Haut: Geduld ist gefragt
So schwer es fällt, Hände weg! Mit Drücken, Quetschen oder Aufstechen sollte man tiefe Pickel nicht entfernen, denn martialischer Kontakt hilft meist nicht, vor allem wenn der Pickel tief unter der Haut sein Unwesen treibt. Daneben können mit der Prozedur Bakterien der Hautoberfläche in die Haut gedrückt werden und zu Entzündungen führen. Diese können unschöne Narben hinterlassen und sind zudem für den ganzen Körper gefährlich, wenn sich die Infektion ausbreitet. Was aber tun, wenn der tiefe Störenfried einfach nicht geht oder sogar schlimmer wird?
- Hautarzt: Am ehesten kann der Facharzt helfen, vor allem wenn es sich schon um eine richtige Akne und nicht mehr nur einen vereinzelten Pickel handelt. Sollte eine entzündete Beule einmal geöffnet werden müssen, ist er der richtige Ansprechpartner. Er tut dies fachgerecht und sorgt von Anfang an für einen Infektionsschutz. Ein anschließend örtlich angewendetes Antibiotikum bekämpft Hautkeime zuverlässig. Auch eine örtliche Behandlung mit einer Salbe, Paste, Gel oder Creme – oft unter anderem mit dem Inhaltsstoff Zink (bspw. Cicalfate, Cicaplaste oder die Zinksalbe Lichtenstein), das austrocknende Wirkung hat – kann gut wirksam sein. Diese lassen den Pickel schneller abheilen. Handelt es sich um stärkere Akne, können auch lokal angewendete Mittel aus der Apotheke wie Benzoylperoxid (bspw. Cordes 3% oder Aknefug Oxid mild 3), Vitamin-A-Säure oder Azelainsäure eingesetzt werden. Besonders Frauen können daneben häufiger von der (oralen) Einnahme der Anti-Babypille profitieren.
- Kosmetikerin: Regelmäßige Behandlungen bei der Kosmetikerin (bspw. „Ausreinigung“), die im besten Fall einer Arztpraxis angeschlossen ist, können zusätzlich zu einer Verbesserung des Hautbildes und somit weniger Pickel unter der Haut führen. Also ruhig mal versuchen! Der Anschluss an die Arztpraxis gewährleistet die Möglichkeit der Kommunikation zwischen Arzt und Kosmetikerin.
- Hausmittel: Der eine oder andere macht auch gute Erfahrungen mit Hausmitteln. Das Betupfen des Pickels zum Beispiel mit Teebaumöl, Masken mit Heilerde oder die Reinigung mit Rosenwasser sind altbekannte Mittel gegen unreine Haut.
Zusätzlich kann der Arzt wertvolle Hinweise zur Gesichtsreinigung und Hautbehandlung geben. Dabei gilt: Weniger ist mehr! Wasser und milde Waschsyndets (bspw. sebamed Waschstück, Avene Reinigungslotion für überempfindliche Haut oder das Zeniac Waschgel) reichen für die Hautreinigung aus. Hautreizende Seifen sollte man meiden.
Ob Abwarten, zum Hautarzt gehen oder Hausmittel: In jedem Fall ist Geduld nötig, denn der Pickel unter der Haut verschwindet fast nie so schnell wie er gekommen ist. Und meist handelt es sich bei einem Pickel auch nicht um den letzten seiner Art, sodass man sich mit dem Problem vllt. an anderer Stelle immer mal wieder konfrontiert sieht. Immer gilt: Nicht verzweifeln! – Denn was sich wie eine fiese große Beule anfühlt, ist für andere oft kaum sichtbar!
Akne TCM (traditionelle chinesische Medizin)
Akne wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bereits in den frühen klassischen Schriften erwähnt und ist seit vielen Jahrhunderten Gegenstand von Forschung und Therapie vieler chinesischer Dermatologen.
Ursachen der Akne in der TCM
Wie bei allen Hautkrankheiten, welche sich primär im Gesicht und der oberen Körperhälfte abspielen, ist eine Ansammlung innerer pathogener Hitze, welche dann der natürlichen Richtung des Feuers nach oben zu Kopf und oberem Rücken steigt, eine Hauptursache der Akne Erkrankung.
Akne Symptome in der TCM (Lokalisation)
Hitze sammelt sich im Körper sowie den Organen und steigt dann entsprechend dem Leitbahnverlauf der Organe in die höheren Regionen, wo es zu Rötungen, Pickeln und Pusteln kommt.
Entsprechend der betroffenen Hautstellen lässt sich im Wege der chinesischen Diagnostik bestimmen, welche Organe betroffen sind. So deuten die Stirn und Nase auf eine Beteiligung der Lunge hin (Lungen-Hitze), Läsionen um den Mund lassen an den Magen denken (Magen-Hitze), bei Kinn und Hals ist die Leber betroffen.
Besteht über einfache, gerötete Pickel und Papeln auch noch Eiter oder handelt es sich um dicke, tiefe, zystische oder knotige Läsionen, so besteht neben der inneren Hitze auch noch eine Ansammlung von Feuchtigkeit bzw. Schleim im Körper, welcher meist aus einer fehlerhaften Ernährung resultiert und gemeinsam mit der Hitze den Weg nach oben zu Gesicht und Rücken findet.
Akne bei Frauen
Eine Besonderheit bildet hier die spät einsetzende Akne bei Frauen, welche sich oft mit der Menstruation verschlimmert und meist mit Regelschmerzen und Zyklusunregelmäßigkeiten einhergeht. Hier bestehen meist Stagnationen von Qi und Blut in der Leber, welche aus Sicht der TCM den Ablauf der Menstruation regeln.
TCM-Therapie bei Akne
Therapiert wird im Wege der chinesischen Arzneimitteltherapie, wobei der Patient stets individuell abgestimmte Rezepte, bestehend aus chinesischen Heildrogen, über einen Zeitraum von 2-4 Monaten einnimmt, welche eben die diagnostizierten Disharmonien regulieren und den Körper wieder an den Idealzustand heranführen.
Ergänzend hilft die Akupunktur bei der Ausleitung von Hitze, Schleim und dem Öffnen von Blockaden und Stagnationen.
Wie diese kurze Darstellung zeigen konnte, entstehen aus Sicht der TCM die Ursachen für die Akne im Inneren des Körpers und müssen daher auch von innen heraus behandelt werden, möchte man eine wahrhafte Ursachenbehandlung betreiben. Äußerliche Anwendung können die Probleme im Inneren des Körpers nicht lösen, weshalb sie insbesondere bei ausgeprägten Fällen, nur bedingte Erfolge zeigen.
Die Gesamttherapiezeit hängt stark von der Schwere des Zustandes ab und beträgt ca. 2-5 Monate, wobei sich erste Besserungen nach ca. 3-4 Wochen zeigen.
Zum Autor: HP Marco Massari, Studium der chinesischen Medizin in München und London, Fachausbildung in chinesischer Dermatologie am Avicenna Centre for Chinese Medicine in London, Assistenzzeit an einer chinesischen Hautklinik in England. Seit 2009 in eigener Fachpraxis für chinesische Dermatologie.
Babyakne – Neugeborenenakne
Zum Schrecken vieler junger Mütter werden die Gesichter ihrer Neugeborenen im Alter von 3-4 Wochen mit kleinen rötlichen Pickeln (Papeln, Pusteln, Erhabungen) übersät. Es handelt sich dabei keineswegs um eine gefährliche Infektionskrankheit, sondern „lediglich“ um die sogenannte Baby-Akne oder Neugeborenenakne (Akne neonatorum), welche immerhin 20% unserer Neugeborenen betrifft.
Wie entsteht die Babyakne?
Ähnlich wie bei der klassischen Akne entstehen die Symptome bei unseren Säuglingen ebenfalls durch hormonelle Veränderungen. In den letzten Momenten der Schwangerschaft passieren Myriaden von Hormonen die Nabelschnur und unterstützen das Baby in der Entwicklung seiner Lungen oder seines Immunsystems. Einige dieser Botenstoffe stimulieren die Talgdrüsen, wodurch es einige Wochen später zur Baby-Akne kommt. Neuere amerikanische Studien deuten auch einen Zusammenhang zwischen Medikamenten, welche in der Stillperiode eingenommen werden, und dem Auftreten von Babyakne an. In den nächsten Jahren wird es sicherlich noch zu weiteren Erkenntnissen auf diesem Gebiet kommen.
Symptome der Neugeborenenakne
Neugeborenenakne zeigt sich hauptsächlich in Form roter Pickel und Mitesser auf Wangen, Stirn und Kinn. Bei Hitzeentwicklung (Fieber, zu warme Kleidung) oder Irritation der Babyhaut durch Milch, Speichel oder unsachgemäße Körperpflege kann es schnell zu einer signifikanten Verschlechterung der Hautsymptome kommen. Die kleinen Patienten „blühen“ auf und landen mit ihren besorgten Müttern beim nächsten Kinderarzt.
Babyakne Foto, Bild Neugeborenenakne
Babyakne was tun? Mittel & Medikamente
Da es sich bei der Babyakne lediglich um eine vorrübergehende hormonelle Umstellung und keineswegs um eine gefährliche Infektionskrankheit handelt, sollte vom Einsatz kortisonhaltiger Hautsalben oder Antibiotika unbedingt Abstand genommen werden. Produkte, wie Benzoylperoxid (BPO) oder Azelainsäure, die bei Erwachsenen in der Akne-Behandlung eingesetzt werden, haben bei der Therapie der Baby-Akne keinen Stellenwert. Einmalige tägliche sanfte Hautpflege mit einer milden Seife (bspw. aus der Weleda Produktpalette, speziell für Babys: Weleda Calendula-Gesichtscreme) führt meist zum gewünschten Erfolg, während die exzessive Anwendung vom Ölen und Lotionen die Symptome häufig verschlimmert. Da Akne keinesfalls durch Staub oder Schmutz ausgelöst wird, darf die zarte Babyhaut niemals durch übermäßiges Reiben und Schruppen irritiert werden. Ausdauer und Geduld ist in aller Regel die beste Vorgangsweise. Da die Neugeborenenakne ihrem Sprössling keinerlei Beschwerden bereitet, sollten Sie aus einer Mücke keinen Elefanten machen.
Bei regelrechter Körperpflege sollten die Hautsymptome innerhalb der nächsten vier bis sechs Monate verschwinden. Bei besonders hartnäckigen Verlaufsformen, kann ihnen ihr Kinderarzt ab dem sechsten Lebensmonat einige hautfreundliche Pflegeprodukte verschreiben.
Im Übrigen: Die familiäre Häufung von Akne in der Familie bedeutet keinesfalls, dass ein Neugeborenes an Baby-Akne leiden wird. Ebenso besteht kein Zusammenhang zwischen Akne im Babyalter und dem Auftreten von Akne als Teenager.
Gastbeitrag: Der Autor dieses Artikels, Dr. med. Mayer Jürgen, ist Arzt für Allgemeinmedizin in der österreichischen Gemeinde Thörl und befasst sich auf seiner Webseite http://www.dr-med-mayer.at mit Gesundheitsvorsorge und aktuellen medizinischen Themen.
Laserbehandlung bei Akne
So gut wie jeder von uns kann sich noch an seine Hautprobleme in der Pubertät erinnern. Für viele ist es nicht vorstellbar, wie es sein muss, dieses Problem in viel extremerer Form auch über die Pubertät hinaus im Erwachsenenalter zu haben. Aber genau damit müssen sich viele Betroffene Tag für Tag quälen.
Akne ist eine Entzündungskrankheit der Haut, bei der eine Überfunktion der Talgdrüsen zu Komedonen (Mitessern), Papeln und Pusteln (Pickeln) führt. Eine ärztliche Behandlung ist allerdings nur bei 30 % der Aknepatienten notwendig. Meist wird dann mit Salben, Cremes oder mit Antibiotika behandelt. Eine andere Möglichkeit, die neue Perspektiven bietet, ist die Laserbehandlung.
Bei dieser Behandlung werden die Fett- und Talgdrüsen direkt unter der Haut mit dem Laserlicht bestrahlt. Dabei wird durch den Laser in großer Menge Porphyrin, das von „Propionibacterium acnes“, einem Bakterium, das an der Entstehung von Akne beteiligt ist, bestrahlt. Durch die Bestrahlung wird das Porphyrin „angeregt“ und die Photodestruktion setzt ein.
Durch die Reduktion des Stoffes entstehen weniger Entzündungen, die die Haut verunreinigen. Eine Besserung ist bereits nach der ersten Behandlung zu erkennen, um aber einen wirklichen Fortschritt zu erzielen, sollten mehrere Behandlungen erfolgen.
Ein weiterer Effekt, den man mit einer Laserbestrahlung erzielen kann, ist die Behandlung von Aknenarben. Das Lasern ist durch den Einsatz von lokalen Anästhetika größtenteils schmerzfrei und kann durch gezielten Einsatz die Lebensqualität von Aknebetroffenen erhöhen.