Dr. Wolff’s acne attack: Neue Creme gegen Pickel & Akne

Dr. Wolff’s acne attack ist ein Fortschritt in der Behandlung von Pickeln“, das zumindest suggeriert die aktuelle TV- und Print-Werbung des Kosmetik- und Pharmaherstellers aus Bielefeld. Eine Studie aus dem Jahr 2009 soll die Aussage „beweisen“.

Zugegeben: Auf den Vorher-Nachher-Fotos (90 Tage, eine Behandlung am Tag) sind im Gesicht der jungen TeilnehmerInnen in der Tat Fortschritte und weniger Pickel zu sehen. Aber ist Dr. Wolff’s acne attack wirklich besser oder innovativer als vergleichbare Akne- bzw. Anti-Pickel-Produkte, die es bereits länger gibt?

Dr. Wolff’s acne attack Erfahrungen

Im Internet kursieren bereits die ersten Test-Berichte und Erfahrungen. Die Resonanz ist dabei zwar überwiegend positiv – aber nicht ausschließlich. Während einige die gute Wirkung loben, berichten andere über Hautreizungen oder ein vorübergehendes Aufblühen der Akne. Jedoch: Ein leichtes Brennen nach dem Auftragen der Creme ist bei Fruchtsäurepräparaten wie Dr. Wolff’s acne attack durchaus normal, mit der Zeit aber „gewöhnt“ sich die Haut in der Regel an den Wirkstoff.

Die „Neuerung“: Einstufung als Medizinprodukt

Dr. Wolff’s acne attack ist ein Medizinprodukt zur äußerlichen Behandlung von leichter Akne bei Kindern ab 12 Jahren, Jugendlichen und Erwachsenen – auch in der Schwangerschaft und Stillzeit. Die dünnflüssige, leicht verteilbare und fettfreie Creme ist aber nicht wirklich neu, zumindest was ihre INCIs angeht: Die beiden Vorläufer Dr. Wolff’s Dercome Aktiv und Dr. Wolff’s Fruchtsäurecreme 10% waren, laut Hersteller, ähnlich zusammengesetzt. Neu ist die Einstufung von Dr. Wolff’s acne attack als Medizinprodukt. Diese sind zwar frei verkäuflich, ihre Wirkung muss allerdings nachgewiesen werden.

Dr. Wolff’s acne attack Wirkung durch Studie belegt?

acne-attack von Dr. Wolff

acne-attack Creme Quelle: Dr. Wolff GmbH

An der randomisierten, doppelblinden Studie [Kaszuba A (2009), Data on file Dr. A. Wolff] nahmen 120 Patienten mit leichter Akne teil. Sie erhielten nach dem Zufallsprinzip entweder Dr. Wolff’s acne attack oder ein Referenzprodukt. Weder Arzt noch Patient wussten, welche Creme die Patienten drei Monate lang einmal täglich anwendeten.

Bereits nach 6 ½ Wochen (45 Tage) zeigte Dr. Wolff’s acne attack eine deutliche Verbesserung der Symptome im Vergleich zum Referenzprodukt. Beide Cremes waren gleich gut verträglich.

Leider veröffentlicht das Unternehmen keine weiteren Details zur „Studie“ und gibt auch auf Anfrage keine weiteren Infos dazu heraus. Weder die Zusammensetzung des Referenzprodukts, noch was unter einer „signifikant stärkeren Verbesserung des Hautzustandes“ tatsächlich zu verstehen ist, werden auf der Produktwebseite klar benannt.

Mit Fruchtsäure gegen Akne

Dr. Wolff’s acne attack enthält zu 10% Fruchtsäure/Glykolsäure und ein Salz. Fruchtsäuren haben eine keratolytische Wirkung. Sie lösen Hornzellen aus der oberen Hautschicht und wirken damit der Verhornung der Talgdrüsen entgegen, die eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Akne spielt.

Absenkung des ph-Wertes gegen Akne-Bakterien

Außerdem sorgt Dr. Wolff’s acne attack durch das enthaltene Fruchtsäure-Salz für ein saures Hautmilieu, wodurch das Wachstum von Propionibacterium acnes gehemmt wird. Diese Bakterien können den Verlauf der Akne beeinflussen, indem sie entzündungsfördernd wirken. Durch Studien ist belegt, dass die Bakterien am besten im basischen Milieu wachsen. Ein leicht saurer pH-Wert kann das Bakterienwachstum einschränken, aber die Bakterien nicht vollständig beseitigten. Diese Aknebakterien müssen nicht zwingend vorhanden sein, um die Akne zum Aufblühen zu bringen.

Die Atkins-Diät: Radikaler Verzicht auf Kohlenhydrate

10. Februar 2011 · Ernährung · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Die Atkins-Diät ist vor allem in den USA sehr beliebt. Sie wurde zur Gewichtsreduktion entwickelt und gliedert sich in vier Phasen:

  • In der ersten Phase wird auf Kohlenhydrate fast vollständig verzichtet: Es dürfen nur 20 g Kohlenhydrate pro Tag gegessen werden. Verzehrt werden dürfen stattdessen vor allem eiweiß- und fettreiche Kost wie z.B. Fleisch, Fisch oder Eier und Gemüse sowie Salat. Diese Phase dauert 14 Tage. Der Körper soll durch diese Art der Ernährung möglichst schnell in die Ketose übergehen. So nennt man den Zustand, wenn im Körper keine Kohlenhydrate mehr verbrannt werden können, weil die Kohlenhydratreserven aufgebraucht sind. Stattdessen werden Fettsäuren in der Leber zu so genannten Ketokörpern abgebaut. Der Körper braucht dabei seine Fettreserven auf.
  • In der zweiten Phase wird die Menge der Kohlenhydrate um 5 g pro Woche gesteigert. Erlaubt sind nährstoffreiche kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie z.B. Gemüse, Beeren oder Hülsenfrüchte. Sobald man nicht mehr abnimmt, wird die Kohlenhydratmenge wieder um 5 g reduziert.
  • In der dritten Phase soll das Gewicht weitgehend gehalten werden und man nimmt nur noch geringfügig ab. Die Kohlenhydratmenge kann um 10 g pro Woche erhöht werden, bis das Gewicht konstant bleibt.
  • Die vierte Phase beginnt, wenn das persönliche Wunschgewicht erreicht ist. Sie ist als dauerhafte Ernährungsform gedacht. Es dürfen mehr nährstoffreiche kohlenhydrathaltige Lebensmittel konsumiert werden. Der Schwerpunkt der Ernährung liegt jedoch weiterhin auf eiweiß- und fettreicher Kost sowie kohlenhydratarmen Gemüsen. Stark kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie z.B. Brot, Nudeln und Kartoffeln sollten nur ausnahmsweise gegessen werden.

Vitamin- und Nährstoffmangel vorbeugen

Die Low-Carb Atkins Diät

Atkins-Diät © Mike Licht by CC BY 2.0

Die Atkins-Methode verzichtet vor allem am Anfang radikal auf Kohlenhydrate, was sie in die Kritik gebracht hat: Zu wenig Obst und Gemüse können zu einem Vitamin- und Mineralstoffmangel führen. Dieser sollte durch entsprechende Präparate ausgeglichen werden. Vitaminpräparate sind z.B.: EUNOVA Langzeit Kapseln oder A-Z Komplex Ratiopharm. Auch die Mineralstoffe Zink und Magnesium sollten eingenommen werden, z.B. Zink 15 mg und TAXOFIT Magnesium 400 Tabletten. Auch die Einnahme von L-Carnitin wird für die Atkins-Diät empfohlen.

Betroffene machen positive Erfahrungen

In Akne-Foren gibt es einige Betroffene, die die Aktkins-Diät ausprobiert und damit positive Erfahrungen gemacht haben. Sie berichten z.B. von einer Verbesserung der Symptome innerhalb kurzer Zeit oder von weniger fettiger Haut. Allerdings hilft die Atkins-Diät nicht bei jedem. Es gibt durchaus auch Akne-Patienten, bei denen sie nicht wirkt. Bei anderen zeigt sich zumindest zu Anfang der Atkins-Diät eine Verschlechterung des Hautbilds.

Akne und Low-Carb: Ein Überblick der Formen

7. Februar 2011 · Ernährung · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Der Begriff Low-Carb kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „wenig Kohlenhydrate“. Damit ist auch schon die Grundlage dieser Ernährungstheorie umrissen: Die Kohlenhydratmenge der Nahrung wird reduziert – bis fast zum Verzicht – und durch Fett(e), Proteine sowie Ballaststoffe ersetzt. Praktisch bedeutet dies: Fleisch, Gemüse und Obst statt Nudeln, Brot und Süßigkeiten. Bei den meisten Low-Carb Ernährungsformen wird vermehrt Eiweiß anstelle von Kohlenhydraten gegessen. Der Kohlenhydratanteil und was statt dessen verzehrt werden darf, variiert jedoch von Diät zu Diät.

Fleisch statt Brot bereits im 19. Jahrhundert

Die Low-Carb Atkins Diät

Die Atkins-Diät © Mike Licht by CC BY 2.0

Schon im 19. Jahrhundert kam das Prinzip einer kohlenhydratarmen Ernährung auf. Fleisch war eines der Hauptnahrungsmittel. In den 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts unternahm dann der österreichische Arzt Wolfgang Lutz einen Selbstversuch in Sachen Kohlenhydratreduktion. Ergebnis: Sein allgemeiner Gesundheitszustand verbesserte sich deutlich.

Richtig bekannt und populär wurde Low-Carb durch den Amerikaner Robert C. Atkins in den 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts. Er propagierte eine sehr fett- und eiweißreiche Ernährung, bei der die Kohlenhydratmenge vor allem zu Beginn der Diät drastisch reduziert wird. Seit Atkins wurden die verschiedensten Abwandlungen der Low-Carb-Ernährung entwickelt bzw. ältere Konzepte wiederentdeckt.

Low-Carb – Viele Ernährungsformen

Neben der sehr bekannten Aktkins-Diät wurden im Lauf der Zeit einige Ernährungsformen entwickelt, die auf eine reduzierte Kohlenhydratzufuhr setzen, z.B:

  • Die Montiniac-Methode: Sie richtet sich nach dem glykämischen Index der Lebensmittel, die Kohlenhydrate enthalten. Erlaubt ist hier alles mit einem niedrigen glykämischen Index. Daneben dürfen Fischöle, Olivenöl, sowie Nahrung mit bestimmten Proteinen gegessen werden.
  • Auch die South-Beach-Diät und die Glyx-Diät beziehen vor allem den glykämischen Index der Lebensmittel mit ein. Kohlenhydrathaltige Lebensmitttel mit einem niedrigen glykämischen Index sind erlaubt, solche mit einem hohen glykämischen Index nicht. Bei der South-Beach-Diät wird – im Gegensatz zu Atkins – zwischen guten und schlechten Fetten unterschieden: Pflanzliche Fette und Nüsse sind tierischen Fetten vorzuziehen.
  • Erwähnenswert ist noch die Schaub-Ernährung. Bei dieser Ernährungsform kommen nicht nur wenige Kohlenhydrate auf den Teller, sondern es wird auch beachtet, ob ein Lebensmittel sauer ist. Solche Lebensmittel sollen möglichst gemieden werden. Allerdings gibt es Unterschiede zur klassischen basischen Ernährung: Bei der Schaub-Ernährung wird z.B. Fleisch nicht als säurebildend eingestuft.

Mehr zu Atkins, LOGI und Lutz

Auf einige Low-Carb-Diäten gehen die weiteren Teile der Blog-Serie genauer ein: die Atkins-Diät, die vor allem in Deutschland verbreitete LOGI-Methode nach Nicolai Worm und die Lutz-Diät.

Akne Low-Carb-Diät: Grundlagen, Studien und Begriffe

2. Februar 2011 · Ernährung · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Zucker, Weißbrot, Schokolade oder fettiges Essen führen zu Akne-Schüben? Viele Betroffene haben genau solche Erfahrungen mit bestimmten Nahrungsmitteln gemacht. Für viele Schulmediziner ist ein Zusammenhang zwischen Akne und Ernährung nicht erwiesen. Ergebnisse neuer wissenschaftliche Studien belegen dagegen einen Zusammenhang. So konnte eine Diät mit weniger Kohlenhydraten und Nahrungsmitteln, die den Blutzuckerspiegel langsam und nicht so hoch ansteigen lassen, das Hautbild von Akne-Patienten nachgewiesen verbessern.

Eine kohlenhydratarme Ernährung – also Low-Carb – kann daher für Akne-Patienten sinnvoll sein. So gibt es in Akne-Foren viele Betroffene, die von positiven Erfahrungen mit einer Low-Carb-Ernährung berichten.

Studien belegen: Zu viele Kohlenhydrate fördern Akne

Inzwischen belegen einige Studien, dass der Verzehr von Nahrungsmitteln mit einem niedrigen glykämischen Index Aknesymptome lindern kann. Ein hoher glykämischer Index bedeutet, dass ein Lebensmittel den Blutzucker schnell und vor allem hoch ansteigen lässt. Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index steigern die Blutzuckerkonzentration im Blut nur langsam und auf ein niedrigeres Niveau.

Kohlenhydratreduzierte Diät hilft Akne-Patienten

Fischfilet auf Teller

Definitiv Low-Carb: Fisch © by CC

Eine Studie von Robyn Smith und seinen Mitarbeitern aus dem Jahr 2007 untersuchte den Effekt einer kohlenhydratreduzierten Diät auf Patienten mit Akne vulgaris. Ein Teil der Studienteilnehmer stellte ihre Ernährung um. Sie aßen mehr Obst und Gemüse, mageres Fleisch, Fisch und proteinreiche Nahrung, sowie Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index, wie z.B. Vollkornprodukte oder Nudeln aus Hartweizengries. Die Vergleichsgruppe verzehrte weiterhin kohlenhydratreiche Nahrung, die viele Produkte mit einem mittleren bzw. hohen glykämischen Index enthielt, etwa Weißmehlprodukte oder Zuckerhaltiges.

Ergebnis der Studie: Nach 12 Wochen waren die typischen Akne-Effloreszenzen bei den Studienteilnehmern mit der kohlenhydratreduzierten Diät deutlich zurückgegangen. Außerdem hatten sie ihr Gewicht reduziert und die Insulinempfindlichkeit ihres Körpergewebes verbesserte sich. Dadurch ist die Insulinkonzentration im Blut geringer. Dagegen hängt ein hoher Insulinspiegel möglicherweise mit der Entstehung von Akne zusammen.

Weitere Studien bestätigen die Ergebnisse der Smith-Studie. So zitiert ein Übersichtsartikel aus dem Jahr 2009 verschiedene Studien, die die Wirkung einer kohlenhydratreduzierten Diät untersuchten. Darunter eine weitere Studie von Smith und seinen Mitarbeitern aus dem Jahr 2008.

Glykämischer Index und glykämische Last

Wie erwähnt, gibt der glykämische Index die blutzuckersteigernde Wirkung der Kohlenhydrate eines Lebenmittels an. Als Referenzwert dient dabei Traubenzucker (100). Er lässt den Blutzucker besonders schnell und hoch steigen. Verglichen wird die Wirkung von 50 g der Kohlenhydrate eines bestimmten Lebensmittels mit 50 g Traubenzucker. Nahrungsmittel mit einem hohen glykämischen Index haben eine ähnliche Wirkung auf den Blutzuckerspiegel wie Traubenzucker. Das hat eine hohe Insulinausschüttung zur Folge. Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam und nicht so hoch steigen. Dafür hält der Anstieg länger an.

Glykämische Last ist alltagstauglicher

Der glykämische Index wurde für wissenschaftliche Zwecke entwickelt und ist wenig alltagstauglich: Er spiegelt nur die Wirkung der Kohlenhydrate auf den Blutzucker wider, aber nicht, wie viele Kohlenhydrate ein Lebensmittel enthält. Die glykämische Last hingegen bezieht nicht nur die Qualität der Kohlenhydrate sondern auch deren Quantität mit ein. Ob ein Lebensmittel viel oder wenig Kohlenhydrate enthält, macht den Unterschied: So haben z.B. Karotten den gleichen hohen glykämischen Index wie Baguette. Allerdings enthalten sie viel weniger Kohlenhydrate. Wer 100 g Baguette isst, dessen Blutzuckerspiegel steigt sechs mal höher an, als der Blutzuckerspiegel eines Menschen, der 100 g Karotten isst. Deshalb haben Karotten eine viel niedrigere glykämische Last als Baguette.

Einige der Low-Carb-Ernährungsformen beachten die glykämische Last eines Lebensmittels, andere richten sich nach dem glykämischen Index und wieder andere vermeiden Kohlenhydrate weitgehend.

Säuren-Basen-Diät: Checkliste Entsäuerung bei Akne

26. Januar 2011 · Ernährung · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Zur Entsäuerung und konsequenten basischen Ernährung sollte auf folgende Punkte geachtet werden:

  • Das Verhältnis von sauren zu basischen Lebensmitteln sollte 20 zu 80 Prozent betragen.
  • Zu den basischen Lebensmitteln gehören z.B. Kartoffeln, Möhren, Blattgemüse, Pilze, Gewürzkräuter, Zitrusfrüchte, Rosinen oder getrocknete Feigen.
  • Besonders sauer wirkt eiweißreiche Kost wie z.B. Fleisch, stark eiweißhaltige Milchprodukte und Eier. Auch Zucker, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte und polierter Reis wirken sauer im Körper.
  • Kohlensäurehaltige Getränke wirken sauer.
  • Als neutral gelten Vollkornprodukte und kaltgepresste Pflanzenöle.
  • Das Essen sollte möglichst frisch zubereitet werden: Obst und Gemüse besser ungekocht oder nur kurz gegart essen, mit Ausnahme von Kartoffeln. Sie wirken auch gekocht basisch.
  • Viel trinken, mindestens zwei Liter am Tag. Am besten stilles Mineralwasser, frische Fruchtsäfte und Kräutertees, wie z.B. Basentee
  • Wenig Stress und ausreichend Bewegung unterstützen die Entsäuerung.
  • Mineralienprodukte und Basenpräparate können zur Förderung der Entsäuerung eingenommen werden.
  • Auf Alkohol, Tabak und Bohnenkaffee sollte verzichtet werden.

Literatur- und Buchempfehlungen

Jürgen Vormann, „Säure-Basen-Balance: Der Kompass für mehr Vitalität und Wohlbefinden„; Gräfe und Unzer Verlag GmbH, 2016.

Norbert Treutwein, „Übersäuerung: Krank ohne Grund – Störungen im Säure-Basen-Haushalt natürlich und wirksam ausgleichen. Mit 4-Wochen-Programm„; Südwest Verlag, 2016.

Links und Quellen:

http://www.saeure-basen-forum.de/
http://www.gesundheit.fuer-uns.de/basen
http://www.deam.de/news/2003_3q/20030921a.htm
http://www.vitagate.ch/SB_grundlagen.aspx
http://www.kneipp-meilen.ch/ratgeber/basenhaushalt.htm
http://www.nam.de/sauer.htm
http://lichtstrahl-magazin.de/Artikel/Gesundheit/s%E4ure%20basen%20haushalt.html
http://www.medizinfo.de/ernaehrung/saeuren-basen-haushalt/start.shtml
http://www.naturheilkunde-in.de/basische-ernaehrung.html
http://www.esowatch.com/ge/index.php?title=%C3%9Cbers%C3%A4uerung
http://de.wikipedia.org/wiki/Basische_Ern%C3%A4hrung
http://de.wikibooks.org/wiki/Atlas_der_alternativen_Behandlungsmethoden:_%C3%9Cbers%C3%A4uerung
http://www.lebensmittellexikon.de/s0003940.php
http://www.gesund-heilfasten.de/uebersaeuerung.html

Säuren-Basen-Diät: Fasten, Entsäuerung, Bewegung

24. Januar 2011 · Ernährung · 1 Kommentar ·

Mit Fasten beginnen

Wer eine basische Ernährung ausprobieren oder seine Ernährung dauerhaft umstellen möchte, sollte zunächst mit Fasten beginnen. Das Fasten unterstützt zum einen die Entsäuerung des Körpers, zum anderen dient es der Darmreinigung. Besonders wichtig beim Fasten: viel trinken, vor allem Wasser oder Kräutertees wie z.B. Basentee. Wer nicht ganz aufs Essen verzichten möchte, kann auch mehrere Obst- oder Rohkosttage einlegen. Es dürfen dann verschiedene Früchte oder rohe Salate bzw. Gemüse der Saison gegessen werden – die Menge spielt dabei keine Rolle. Auch bei den Obst- oder Rohkosttagen kommt es darauf an, viel zu trinken: Wie auch beim Fasten sollten täglich zwei bis drei Liter getrunken werden. Auf Alkohol, Nikotin, Bohnenkaffee und Zuckerhaltiges sollten Fastende generell verzichten.

Entsäuerung beschleunigen

Zur Unterstützung der Entsäuerung oder wenn Fasten und konsequente basische Ernährung alleine nicht den gewünschten Erfolg bringen, können verschiedene Präparate eingenommen werden:

  • Basica-Granulat z.B. Basica auf Milchzuckerbasis mit Mineralien und Spurenelementen zur Entsäuerung und zum Ausgleich des Säuren-Basen-Haushalts.
  • Rebasit dient der Normalisierung eines übersäuerten Stoffwechsels und kann auch bei Gicht und Harnsäuresteinen eingesetzt werden.
  • Spirulina hilft der Vorbeugung von Übersäuerung und behebt Störungen im Mineralienhaushalt. Es handelt sich um ein Präparat auf Meeresalgenbasis, das neben pflanzlichen Wirkstoffen auch lebenswichtige Mineralstoffe und Vitamine enthält. Nur aus Meeresalgen bestehen AFA Algen. Auch sie dienen der Unterstützung der Entsäuerung.
  • Bullrich Säure-Basen-Balance Tabletten enthält Mineralstoffe und wirkt so dem Verlust an Mineralien entgegen, der durch die Übersäuerung entstehen kann.

Die genannten Präparate dienen der Unterstützung der Entsäuerung – besonders auch dann, wenn eine konsequente basische Ernährung im Alltag schwer umzusetzen ist. Ihre Einnahme ist jedoch nicht unbedingt notwendig. Kritiker halten solche Mittel für überflüssig.

Ist basische Ernährung wirklich gesund?

Die Säuren-Basen-Ernährung entspricht für viele Experten nicht den gängigen Empfehlungen. So kritisiert die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), dass die basische Ernährung nicht ausgewogen genug sei. Außerdem würde der Körper nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt. Fazit der DGE: Basische Ernährung ist nicht gesünder.

Viel Bewegung und wenig Stress

Stretchen nach dem Sport

Sport & Bewegung © M Sørensen / Bigstock.com

Neben der Ernährungsweise spielen auch noch andere Faktoren bei der Entsäuerung eine Rolle. Für einen ausgewogenen Säuren-Basen-Haushalt sollte man Stress meiden und sich ausreichend bewegen. Sport und Bewegung unterstützen die Entsäuerung: Durch die körperliche Aktivität wird der Darm angeregt. Die Verdauung funktioniert besser. Außerdem können Säuren und Schlacken besser abgebaut werden. Neben den vielen anderen Vorteilen die Bewegung für den Körper hat, sorgt sie auch für gute Laune und hilft Stress abzubauen. Sport sollte also unbedingt Bestandteil einer Entsäuerungskur sein. Wer schon Sport macht, muss nicht damit aufhören – im Gegenteil. Anfänger sollten mit leichtem Walking beginnen, etwa eine halbe Stunde täglich. Am besten ist es langsam anzufangen und dann das Tempo allmählich zu steigern.

Säuren-Basen-Diät: Lebensmittel, PRAL-Faktor, pH-Wert

20. Januar 2011 · Ernährung · 2 Kommentare ·

Saure und basische Lebensmittel

Lebensmittel, die unseren Körper sauer machen, sind nicht unbedingt sauer im herkömmlichen Sinn: So schmecken Zitrone und Orange zwar sauer, wirken im Körper allerdings basisch. Sauer wirken können hingegen Nahrungsmittel, die selbst keine Säure enthalten, bei deren Verstoffwechselung aber Säuren entstehen.

Eindeutig sauer

Sauer wirken Zucker und Süßigkeiten, Weißmehlprodukte, Produkte aus poliertem Getreide oder polierter Reis, Alkohol und Bohnenkaffee. Auch Eier wirken sauer, vor allem das Eiweiß. Andere Lebensmittel enthalten einen Überschuss an sauren Mineralstoffen und wirken dadurch sauer. Zu dieser Gruppe gehören Fleisch und Innereien – auch von Geflügel und Wild – Käse sowie Quark. Fleisch und Eiweiß erzeugen im Stoffwechsel noch zusätzliche Säuren. Sie wirken doppelt sauer.

Wirkung von Milchprodukten umstritten

Ob Milch und Milchprodukte sauer oder basisch wirken, ist unter den Anhängern der Theorie umstritten. Manche sehen sie wegen ihres hohen Eiweißgehalts als sauer an, da der Abbau von tierischem Eiweiß zu sauren Stoffwechselprodukten führt. Andererseits gelten vor allem Molke und Molkeprodukte als basisch, so dass diese problemlos konsumiert werden können. Auch Tofu ist wegen seines hohen Eiweißgehalts umstritten. Zwar enthält es viele wertvolle Mineralien, wirkt allerdings insgesamt sauer.

Basische Lebensmittel

Basische Lebensmittel © kochtopf by CC BY-SA 2.0

Auf jeden Fall basisch

Unbestritten basisch wirken dagegen Obst und Gemüse – vor allem Wurzelgemüse und Pilze, Kartoffeln, stille Mineralwässer, Trockenfrüchte wie Rosinen und getrocknete Feigen, sowie Gewürzkräuter wie z.B. Petersilie, Schnittlauch, Majoran oder Dill. Wichtig bei der Zubereitung von Gemüse ist: Es sollte möglichst frisch sein. Die basische Wirkung geht bei zu stark erhitztem oder zu lange gekochtem Gemüse verloren. Kartoffeln sind hier eine Ausnahme: Sie wirken auch gekocht noch basisch und sind ungekocht nicht genießbar.

Das Verhältnis von sauren zu basischen Lebensmitteln sollte – laut der Säuren-Basen-Theorie – etwa 20 zu 80 Prozent betragen. Dabei muss nicht jede Mahlzeit genau diesem Verhältnis entsprechen. Es sollte aber über mehrere Tage betrachtet gewahrt bleiben. Ausführliche Tabellen helfen dabei, die saure oder basische Wirkung eines Nahrungsmittel einzuschätzen.

Ob sauer oder basisch zeigt der PRAL-Faktor

Die Wirkung eines Lebensmittels wird oft mit dem so genannten PRAL-Faktor angegeben. Die Abkürzung PRAL steht für potentielle renale Säurebelastung (Potential Renal Acid Load). Gemeint ist die mögliche Belastung der Nieren mit Säuren nach dem Verzehr eines bestimmten Lebensmittels. Ein negativer PRAL-Faktor bedeutet eine geringe Säurebelastung, d.h. das entsprechende Lebensmittel wirkt basisch. Umgekehrt deutet ein hoher positiver Wert darauf hin, dass ein Nahrungsmittel sich sauer auswirkt.

pH-Wert des Urins

Letztendlich gibt der PRAL-Faktor an, wie stark ein Lebensmittel die Säureausscheidung beeinflusst und wie sich dadurch der pH-Wert des Urins verändert. Der pH-Wert des Urins lässt sich übrigens einfach durch einen pH-Teststreifen messen. Das Ergebnis gibt, laut der Säuren-Basen-Theorie, Hinweise auf eine chronische Übersäuerung. Auch der Erfolg einer basischen Ernährung lässt sich am pH-Wert des Urins ablesen.

Kritiker wenden ein, dass eine Messung des Urin-pH-Werts keinerlei Aufschluss über den pH-Wert von Körpergewebe oder Blut gibt. Durch Verwertung der Nahrung entstehen im Körper tatsächlich Säuren, die entweder über die Lunge als CO2 oder über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden werden. Schwankungen des Urin-pH-Werts sind normal. Unsere Nahrung bewirkt die Unterschiede. Laut Schulmedizin macht eine pH-Messung des Urins nur bei schwerwiegenden Krankheiten Sinn, wie z.B. Nierensteinen oder Diabetes mellitus.

Säuren-Basen-Diät: Alternative Ernährung bei Akne

17. Januar 2011 · Ernährung · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Das Thema Akne und Ernährung ist und bleibt umstritten: Viele Schulmediziner gehen immer noch davon aus, dass die Ernährungsweise keine Akneschübe auslöst. Allerdings gibt es inzwischen wissenschaftliche Studien, die einen Einfluss der Ernährung belegen. Viele Aknepatienten machen zudem im Alltag die Erfahrung, dass ihre Ernährungsweise sehr wohl ihr Hautbild beeinflusst. Zu viel Zucker, Fett oder Milchprodukte verschlimmern bei manchen Betroffenen die Akne-Effloreszenzen.

Auch die Alternativmedizin geht davon aus, dass sich die Ernährung auf die Haut auswirkt. Laut einer Ernährungstheorie der Alternativmedizin ernährt sich ein Großteil der Bevölkerung (angeblich 70% und mehr) falsch, was zu einer Übersäuerung des Körpers führt. Diese verursacht dann unter anderem ein schlechtes Hautbild und Akne. Eine basische Ernährung ist dagegen gesund und kann Akne lindern, so die Verfechter.

Der übersäuerte Körper

Basische Ernährung

Basische Ernährung © Martin Abegglen by CC BY-SA 2.0

Laut Säuren-Basen-Theorie nehmen wir zu viele Lebensmittel zu uns, die den Körper übersäuern, denn in unserem Körper fallen viele saure Stoffwechselprodukte an, die durch Basen neutralisiert werden müssen. Das bedeutet, dass die sauren Stoffwechselprodukte mit Basen neutrale Salze bilden. Sie können dann – so die Theorie – über Lunge, Haut und Nieren entsorgt werden. Nehmen wir mit unserer Nahrung nicht genügend Basen auf, ist dies nicht möglich. Die Folge: Die sauren Stoffwechselprodukte sammeln sich im Körper an. Sie gelten als Ursache verschiedener Krankheiten wie z.B. Allergien, Magen- und Verdauungsprobleme, Nierenerkrankungen oder Konzentrationsschwäche, ebenso wie Akne. Außerdem führt ein saures Milieu im Darm dazu, dass sich schlechte Darmbakterien und Parasiten ansiedeln. Sie entziehen dem Körper Nährstoffe und vergiften mit ihren Ausscheidungsprodukten Darm und Körper, Mineralstoff- und Vitaminmangel können die Folge sein.

Übersäuerung im schulmedizinischen Sinn

Die meisten Schulmediziner erkennen die Säuren-Basen-Theorie nicht an. Für sie ist nur ungenügend belegt, dass eine basische Ernährung tatsächlich gesünder ist oder schwerwiegenden Krankheiten vorbeugen kann.

Azedose und Alkalose

Eine Übersäuerung bzw. Azedose im schulmedizinischen Sinn meint eine Übersäuerung des Blutes. Sie kann für den Patienten (lebens-)gefährlich werden. Eine Azedose wird meist durch schwere Stoffwechselerkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus, verursacht. Bei gesunden Menschen ist das Blut gut genug gepuffert, um Schwankungen im Säuren-Basen-Haushalt auszugleichen. Es wird durch den gesamten Körper transportiert und sorgt so für einen gleichmäßigen pH-Wert. Blut und Körpergewebe haben normalerweise einen leicht basischen pH-Wert von 7,35 – 7,45. Die Schwankungen sind minimal. Dieser pH-Wert wird auch physiologischer pH-Wert genannt. Die Proteine der Körperzellen funktionieren nur bei diesem pH-Wert. Ein Blut-pH-Wert von unter 7,35 kennzeichnet eine Azedose.

Von einer Alkalose sprechen Mediziner, wenn der pH-Wert des Bluts zu basisch ist. Das ist ab einem Wert von mehr als 7,45 der Fall. Ebenso wie eine Azedose kann auch eine Alkalose lebensbedrohlich sein. Sie kann durch zu starkes Abatmen von CO2 (Hyperventilation) oder als Folge verschiedener Stoffwechselprobleme entstehen.

Sicht der Alternativmedizin

Die Alternativmedizin hingegen meint mit Übersäuerung eine chronische Übersäuerung des gesamten Körpergewebes. Grund für diese Übersäuerung ist eine falsche Ernährung. Auch scheinbar gesunde Menschen sind von chronischer Übersäuerung betroffen. Richtige Ernährung wirkt ihr entgegen: Eine basische Ernährung steigert das allgemeine Wohlbefinden und beugt Krankheiten vor.

Erhöhtes Selbstmordrisiko bei Isotretinoin-Behandlung?

22. November 2010 · Forschung & Studien · 2 Kommentare ·

Patienten mit schwerer Akne vulgaris haben ein erhöhtes Selbstmordrisiko verglichen mit der Normalbevölkerung. Es steigt während der systemischen Therapie mit Isotretinoin und bis zu sechs Monate nach Behandlungsende noch an. Zu diesem Ergebnis kommt die kürzlich im Britischen Ärzteblatt (British Medical Journal) veröffentlichte Studie „Association of suicide attempts with acne and treatment with isotretinoin: retrospective swedish cohort study„. Allerdings können die Autoren nicht eindeutig belegen, dass das erhöhte Selbstmordrisiko während und nach der Isotretinointherapie tatsächlich eine Nebenwirkung des Medikaments ist. Das gestiegene Risiko könnte eine Folge der Behandlung sein. Studienleiter Anders Sundström und seine Kollegen halten es allerdings für wahrscheinlich, dass die schwere Akne selbst der Grund für das erhöhte Selbstmordrisiko ist.

Studienlage bezüglich psychischer Nebenwirkungen unklar

Depressives Mädchen

Depression und Selbstmordgedanken unter Iso? © Andriy Petrenko / Bigstock.com

Isotretinoin gehört zu den Retinoiden der ersten Generation und wird seit den 1980iger Jahren zur Behandlung von Akne eingesetzt. Es kann auf die Haut aufgetragen (topische Therapie) oder eingenommen werden (systemische Therapie). Besonders schwere noduläre Akne kann mit einer systemischen Isotretinointherapie gut behandelt werden. Allerdings wiesen Fallstudien und Berichte von Nebenwirkungen recht bald auf einen Zusammenhang zwischen der systemischen Therapie mit Isotretinoin und Depressionen bzw. Selbstmordgefährdung hin. Seitdem warnt die Fachinformation vor psychischen Nebenwirkungen.

Die Studienlage ist nach wie vor widersprüchlich: Fallstudien und einige epidemiologische Studien konnten einen Zusammenhang nachweisen, während andere Studien ergaben, dass die Isotretinointherapie die psychische und emotionale Situation von Aknepatienten verbessert. Bei diesen Studien war allerdings die Teilnehmerzahl so gering, dass negative Effekte möglicherweise nicht entdeckt werden konnten. Ein Übersichtsartikel aus dem Jahr 2008 hingegen berichtet zum einen von einer Verstärkung depressiven Verhaltens bei Mäusen bei Gabe von Isotretinoin. Zum anderen vermuten die Autoren, dass die psychischen Nebenwirkungen von Isotretinoin auf seinen Auswirkungen auf den Hirnstoffwechsel beruhen.

Schwere Akne beeinträchtigt die Psyche

Auch die vorliegende Studie der Wissenschaftler um Anders Sundström vom schwedischen Karolinska Institut kann keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der systemischen Therapie mit Isotretinoin und einem erhöhten Selbstmordrisiko herstellen. Schließlich wirkt sich eine schwere Akne selbst schon negativ auf die Psyche aus und birgt das Risiko an Depressionen zu erkranken.

Selbstmordrisiko verdoppelt sich in den 6 Monaten nach der Behandlung

Für ihre Studie werteten Sundström und seine Kollegen die Krankheitsdaten von rund 5.750 Aknepatienten aus, die im Zeitraum zwischen 1980 und 1990 systemisch mit Isotretinoin wegen schwerer Akne behandelt wurden. 63 Prozent der Studienteilnehmer waren männlich, der Rest weiblich. Es wurde geprüft, ob die Patienten vor, während oder nach der Therapie wegen Selbstmordversuchen ins Krankenhaus kamen bzw. Selbstmord begangen hatten.

Insgesamt 128 Patienten wurden wegen versuchten Selbstmords ins Krankenhaus aufgenommen, manche mehrfach. Schon im Jahr vor der Behandlung mit Isotretinoin war das Selbstmordrisiko erhöht. Die Gefährdung stieg im Verlauf der Therapie jedoch weiter an. Sie war in den sechs Monaten nach Therapieende am höchsten: Fast doppelt so hoch wie normalerweise üblich.

Drei Jahre nach Behandlungsende entsprach das Risiko der Patienten Selbstmord zu begehen dem Risiko der normalen Bevölkerung. Die Forscher konnten zwischen Patienten, die einen Selbstmord versuchten und den anderen Studienteilnehmern keinen Unterschied in verschriebener Dosis oder Behandlungsdauer erkennen. Bei Patienten, die ihren ersten Selbstmordversuch vor der Behandlung unternahmen, stieg das Risiko einer Wiederholung nicht eindeutig an. Im Gegensatz dazu versuchten diejenigen sich erneut umzubringen bzw. begingen Selbstmord, die während oder nach der Behandlung ihren ersten Selbstmordversuch unternommen hatten.

Frauen sind anscheinend stärker gefährdet als Männer: Sie hatten ein höheres Risiko während oder nach der Isotretinointherapie einen ersten oder wiederholten Selbstmordversuch zu begehen.

Gestiegenes Selbstmordrisiko könnte auch andere Ursachen haben

Das Selbstmordrisiko steigt bereits vor der Behandlung mit Isotretinoin an. Deshalb gehen die Forscher davon aus, dass die schwere Akne an sich die Psyche der Patienten beeinträchtigt. Sie führen aus, dass sie nicht angeben können „ob der fortgesetzte Anstieg [des Selbstmordrisikos] während und unmittelbar nach der Behandlung auf den natürlichen Verlauf einer schweren Akne oder auf negative Effekte der Behandlung zurückgeht.“ Es könnte also an dem Medikament liegen. Allerdings könnte es auch sein, dass manche Patienten auf Grund einer erfolglosen Behandlung verzweifeln. Außerdem können die Forscher nicht ausschließen, dass eine erfolgreiche Behandlung möglicherweise nicht die Erwartungen der Patienten erfüllt: Die Erkenntnis, dass ein verbessertes Hautbild nicht automatisch zu einer Verbesserung der sozialen Kontakte führe, könnte ebenfalls für Stimmungsschwankungen sorgen.

Ärzte sollten Psyche von Aknepatienten beobachten

Die Autoren ziehen das Fazit, dass eine schwere Erkrankung an Akne vulgaris auch ohne Isotretinointherapie mit einem erhöhten Selbstmordrisiko zusammenhängt. Allerdings könnte Isotretinoin bei besonders dafür empfänglichen Patienten Selbstmordgedanken auslösen. Trotzdem sollte ein versuchter Selbstmord in der Vorgeschichte eines Patienten die Entscheidung für oder gegen eine Behandlung mit Isotretinoin nicht beeinflussen. Der behandelte Arzt sollte den psychischen Status von Aknepatienten immer in Betracht ziehen – egal ob sie mit Isotretinoin therapiert werden oder nicht.

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