Vitamin A (Serie zu Vitaminen und Akne)

4. Juni 2010 · Themen · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Der Körper nimmt das fettlösliche und essentielle Vitamin A sowie seinen Vorläufer Carotin über den Dünndarm in Verbindung mit Fett auf. Vitamin A selbst kommt nur in tierischen Lebensmitteln vor, Pflanzen hingegen enthalten Carotinoide, eine Vorstufe (Provitamin A), die aber vom Körper in Retinol umgewandelt werden kann.

Man unterscheidet folgende Vitamin A-Verbindungen mit Vitamin A Wirkung:

  • Retinol
  • mit Fettsäuren verbundenes Retinol (Retinylester)
  • aus Retinol entstehende Retinsäure und deren synthetischen Derivate

Lediglich die ersten beiden Gruppen (Retinol und Retinylester) besitzen alle Vitamin A Wirkungen. Die letzte Gruppe, also die Retinsäure und deren synthetischen Abkömmlinge, besitzt keinen Einfluss auf die Spermatogenese und den Sehzyklus. Sie werden auch als Retinoide bezeichnet. Die biologische Aktivität der verschiedenen Formen des Vitamin A werden in Internationalen Einheiten (I.E.) angegeben. Dabei gilt: 1 I.E. = 0,3 µg Retinol.

Wirkung von Vitamin A

Vitamin A hat auf den Körper verschiedene Auswirkungen. Es ist u.a. wichtig für die Bildung der Blutkörper, für den Sehnerv sowie für den Stoffwechsel. Aufgrund der aufbauenden Funktion für Haut und Schleimhaut kann Vitamin A auch bei Akne eine wichtige Rolle spielen. Vitamin A reguliert das gesunde Zellwachstum der Haut und beugt DNA-Schäden in den Hautzellen vor.

Wirkungsspektrum bei Akne

Retinoide, also Abkömmlinge des Vitamin A, besitzen einige relevante Effekte auf Akne:

  • Antikeratisierende Wirkung (Beseitigung der Verhornungsstörungen)
  • Sebosuppressive Wirkung (Hemmung der Talgproduktion)
  • Beseitigung und Eindämmung von entzündlichen Reaktionen
  • Proliferationsanregende Wirkung an Epidermiszellen (geregelte Erneuerung der Haut)

Damit normalisiert die Vitamin-A-Säure den gestörten Verhornungsprozess. Sie löst den Zusammenhalt verklebter Hornzellen und sorgt für ein Öffnen der Komedonen durch eine geregelte Steigerung der Proliferation in den Follikeln. Außerdem normalisiert sie krankhaft vergrößerte Talgdrüsen und wirkt antimikrobiell.

Zusammenhang Vitamin A Spiegel und Akne

In verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass das wichtige Vitamin A positiven Einfluss auf die Akne haben kann. In der Studie der Blackwell Publishing Ltd / Clinical and Experimental Dermatology „Does the plasma level of vitamins A and E affect acne condition?“ aus dem Jahre 2006 wurde bei 100 Aknepatienten untersucht, ob der Vitamin A Spiegel im Plasma im Zusammenhang mit dem Schweregrad der Akne steht. Die Untersuchung ergab, dass Aknepatienten im Schnitt nur 336 mug/l Vitamin A im Körper hatten – die aknefreien Kontrollpatienten hingegen um die 418 mug/l. Darüber hinaus gibt die Studie Aufschluss darüber, dass umso weniger Vitamin A im Körper der Aknepatienten vorhanden, umso schwerer die Akne war. Die Ursachen für die Hypovitaminose, dem Mangel an Vitamin A, können vielfältig sein und reichen von Entzündungen im Körper, Stress, ungesunde Lebensweise (Rauchen, Alkohol) über starkes Sonnenlicht, Störungen der Fettresorption bis hin zu Medikamenten.

Lebensmittel

Eigelb

Eigelb ist reich an Vitamin A © Robyn Mackenzie / Bigstock.com

Vitamin A ist in folgenden Lebensmitteln enthalten:

Tierische Lebensmittel:

  • Leber
  • Milch und Milchprodukten
  • Eigelb
  • Käse
  • Fisch

Pflanzliche Lebensmittel enthalten meist Betacarotin, welches vom Körper in Vitamin A umgewandelt wird:

  • Karotten
  • Spinat
  • Tomaten
  • Paprika
  • Aprikosen
  • Kirschen
  • Grapefruits
  • Rote Bete
  • Papaya
  • Broccoli
  • Petersilie

Durch längeres Kochen, Sauerstoff und Licht kommt es zu Vitaminverlusten, die bei üblicher Ernährung und schonender Zubereitung von Lebensmitteln bei etwa 10-30% liegen. Empfehlenswert ist es, Lebensmittel mit Vitamin A ungeschält, verpackt, kühl und dunkel zu lagern, dass sie möglichst wenig an Vitamin A verlieren.

Untersuchungen zeigten, dass geringste Mengen Fett in Nahrungsmitteln notwendig sind, damit der Körper das Vitamin A aufnehmen kann.

Dosierung

Bei einem gesunden, erwachsenen Mensch sollte die Vitamin A Zufuhr im Durchschnitt 0,8 bis 1,0 mg (= 2.600–3.300 IE) pro Tag betragen.

Hochdosiertes Vitamin A mit bis zu 300.000 IE wird zu Therapiezwecken auch bei Akne eingesetzt.

Vitamin-A-Therapie bei Akne

Innerliche Anwendung

Studien über hochdosiertes Vitamin A zeigen, dass die Talgproduktion und die Hyperkeratose (Verhornung) der Follikel damit herabgesetzt werden. Um Akne und Psoriasis zu behandeln, kommen Vitamin-A-Therapien zum Einsatz, bei denen individuell nach Alter, Gewicht, Geschlecht und Vitaminbedarf dem Körper künstliches Vitamin A zugeführt wird.

Vitamin A Kapseln (Retinolpalmitat/Retinol)

Ohne Rezept und in Apotheken erhältlich sind Vitamin A Kapseln als Art Nahrungsergänzungsmittel mit bis zu 2.500 IE, wie zum Beispiel Vitamin A von Allpharm. Sie werden oft auch mit weiteren Vitaminen, wie dem Vitamin E, als Kombipräparat angeboten (VITAMIN A+E Hevert Kapseln). Höherdosierte Retinolpalmitat- bzw. Retinol-Kapseln gibt es in Deutschland nur auf Rezept.

Isotretinoin

Ein wirksames Präparat, das allerdings nur bei schwerer Akne systemisch eingesetzt wird, ist Isotretinoin (13-cis-Retinsäure). Isotretinoin ist ein cis-Isomer des Tretinoin und gehört zu den Retinoiden der ersten Generation. Der Vitamin-A-Säureabkömmling hemmt die Talgproduktion und Entzündungen, verkleinert die Talgdrüsen und normalisiert die Verhornung. Eine Iso-Behandlung bei Akne gilt als relativ erfolgsträchtig. Zudem ist es das einzige Medikament mit guten Chancen auf eine dauerhafte „Heilung der Akne“. Verschreibungspflichtige Monopräparate mit dem, zugegebenermaßen auch sehr nebenwirkungsreichen, Wirkstoff Isotretinoin im deutschen Handel sind z.B. Aknefug-ISO, Aknenormin, Isoderm, Isopel, Isotret-HEXAL und Roaccutan.

Eine Vitamin A-Therapie sollte nur unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle der Blutwerte durchgeführt werden. Bei einer Selbstmedikation, wie sie in verschiedenen Ecken des Internets immer wieder bei Akne beschrieben wird, ist dringend abzuraten, da eine Überdosis an Vitamin A weitreichende Folgen haben kann. Eine Hypervitaminose (längere Überversorgung) mit über 15 mg (= 50.000 IE) kann von Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen bis zur Erhöhung des Hirndrucks, Verringerung der Schilddrüsentätigkeit, Wucherungen der Knochenhaut bis hin zum Tod führen. Der Körper kann überschüssiges Vitamin A schlecht selbst abbauen, weshalb es sich leicht im Körper, besonders in der Leber, anreichert und dort zu Schäden führen kann.

Äußerliche Anwendung

Vitamin A kann äußerlich in Form von Tretinoin, einem Retinoid der ersten Generation, bei Akne angewandt werden. Der Wirkstoff ist z.B. im Monopräparat Airol in Deutschland erhältlich. Kombiniert wird Tretinoin in Präparaten (Salben, Cremes, Lösungen) wie Aknemycin plus, Balisa VAS, Carbamid + VAS Creme Widmer, Cordes VAS, Pigmanorm und Ureotop + VAS Creme.

Das im vorigen Abschnitt (innerliche Anwendung) angesprochene Isotretinoin wird auch topisch angewandt, vor allem in Kombination mit dem Antibiotikum Erythromycin (Handelsname: Isotrexin-Gel). Im Gegensatz zum systemischen Einsatz bleiben hier die Nebenwirkungen des Wirkstoffes Isotretinoin auf das entsprechende Hautareal beschränkt.

Doch Vorsicht: Je nach Hauttyp kann Vitamin A-Säure zu extremer Rötung, Spannungsgefühl oder Juckreiz führen. Aus diesem Grund hat sie auch den Beinamen „Sonnenbrand aus der Tube“. Wie bei der inneren Anwendung sollte deshalb auch Vitamin A-Säure nur unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden. Frauen müssen während einer Iso-Therapie ausreichend vor einer Schwangerschaft geschützt sein (ansonsten Gefahr von Fetus-Missbildungen)!

Mittlerweile sind auch einige (Nacht-)Pflegecremes und Feuchtigkeitspflege-Lotions (insbesondere After-Sun-Lotions) mit Pro-Retinol-Zusätzen auf dem Markt, wie z.B. die EUBOS SENSITIVE Aufbaucreme Nachtpflege oder die RETINOL CREME Lamperts.

Eigenbluttherapie bei Akne

3. Juni 2010 · Themen · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Unter der Eigenbluttherapie (EBT), Blutwäsche oder Eigenblutverfahren werden unterschiedliche Heilverfahren zusammengefasst, bei denen einem Menschen zunächst Blut entnommen und anschließend – behandelt oder unverändert – wieder in seinen Körper injiziert oder infundiert wird. Dem Patienten wird dabei meist aus der Vene Blut entnommen und dann intramuskulär in das Gesäß oder den Oberarm zurückgespritzt.

Bei der Eigenbluttherapie handelt es sich um eine unspezifische Umstimmungstherapie, bei der das Ziel verfolgt wird, im Körper einen Stimmungswechsel anzuregen. Erkrankte oder gestörte Organismen erhalten dabei die Chance, sich neu einzustimmen. Umstimmungstherapien tragen auch den Namen Reiztherapie. Befürworter gehen davon aus, dass das Blut nach Zuführung als Fremdkörper wahrgenommen wird und der Organismus mit Immunabwehr reagiert, d.h., dass es im Körper zu einer intensiven Aktivierung bzw. Stimulation der körpereigenen Abwehrstoffe kommt.

Geschichte der Eigenbluttherapie

  • 1874 versorgte William Highmore geschwächte Wöchnerinnen mit ihrem eigenen Blut, das sie bei der Geburt verloren hatten. Die Frauen überlebten und gewannen schneller wieder an Kraft.
  • 1905 stellte August Bier bei Versuchen mit Eigenblut fest, dass Patienten, die in den Oberschenkel ihr eigenes Blut gespritzt bekommen, schneller gesund wurden. Bier ging davon aus, dass mit dem gespritzten Eigenblut dem Körper seine Schwächen aufgezeigt werden und dieser versucht, sie zu beheben.
  • 1915 wurden 18 an Typhus erkrankte Menschen durch eine Eigenbluttherapie erfolgreich behandelt.
  • 1923 behandelte Andreas Läwen Furunkel mit Eigenblut. Seine Therapie ist bis heute eine Heilmethode bei Furunkulose, bei der Furunkel mit Eigenblut unterspritzt werden.

Anwendung

Das durch die Eigenbluttherapie gesteigerte Immunsystem soll sich positiv auf den Gesamtorganismus auswirken. Dabei sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers wieder hergestellt und selbst chronische Leiden geheilt werden. Die Eigenbluttherapie wird besonders häufig bei entzündlichen oder chronischen Erkrankungen wie Akne, Neurodermitis, Allergien und Rheuma angewandt.

Blutabnahme

Blutabnahme für die Eigenbluttherapie bei Akne © Robert Kneschke / Bigstock.com

Wie viel Eigenblut einem Aknepatienten abgenommen wird, ist von Heilpraktiker zu Heilpraktiker verschieden, die Menge liegt meist zwischen 0,1 und 5 Millilitern. Dabei gilt die 1808 von Arndt Schulz aufgestellte Regel: Schwache Reize entfachen die Lebenstätigkeit, mittelschwache Reize fördern die Lebenstätigkeit, starke Reize hemmen sie und stärkste Reize heben sie auf. Aknepatienten berichten bei ihrer Behandlung häufig von einem Milliliter Blut, welcher pro Sitzung aus der Armvene entnommen wird und im Bereich des Gesäßes auf der gleichen Seite wieder injiziert wird. Heilpraktiker empfehlen, die Behandlung nach drei bis vier Tagen auf der anderen Körperseite zu wiederholen. Diese „seitenwechselnde Therapie“ mit 2 Blutentnahmen- und erneuter Zuführung innerhalb einer Woche sollte 3 Wochen lang wiederholt werden, um die ersten Erfolge erkennen zu können. Bei guter Verträglichkeit wird anschließend die Blutmenge auf 2 ml erhöht und noch einmal drei Wochen lang therapiert. Manche Akne Patienten berichten bereits nach dieser Zeit von sichtbaren Therapieerfolgen. Nach einer Frist von sechs Wochen kann die Eigenbluttherapie wiederholt werden.

Die Art der Eigenbluttherapie und der eingesetzten Methode bei Akne kann variieren, genauso wie Akne Patienten von den verschiedensten Ergebnissen berichten. Manche erzielen bereits nach kurzer Zeit sichtbare Erfolge, andere haben selbst nach längerer Therapie keine Verbesserung der Akne feststellen können. In der Literatur findet man bei der Eigenbluttherapie mehr positive Berichte über einen Rückgang der Akne-Eflloreszenzen am Rücken, als im Gesicht.

Methoden

Für die Eigenbluttherapie gibt es verschiedene Methoden, wobei die unveränderte Eigenbluttherapie am häufigsten bei der Behandlung von Akne zum Einsatz kommt. Hier eine Auswahl möglicher Eigenbluttherapien:

  • Unveränderte Eigenbluttherapie: Bei der klassischen Variante wird Blut aus der Armvene entnommen, abgekühlt, teilweise mit homöopathischen Mitteln (Exkurs Homöopathie bei Akne) vermischt und später in die Muskulatur zurück injiziert. Diese Variante wird häufig bei Patienten mit Akne eingesetzt.
  • Potenzierte Eigenbluttherapie: Bei diesem Verfahren wird das Blut auf homöopathische Weise verarbeitet und in regelmäßigen Abständen oral eingenommen. Da bei dieser Therapieform keine Injektionen notwendig sind, eignet sie sich besonders gut für Kinder.
  • Ozon-/Eigenbluttherapie: Bei dieser Therapie wird das Eigenblut mit einem Ozon-Sauerstoff-Gemisch versetzt und anschließend in den Blutkreislauf zurückgegeben.
  • Hämatogene Oxydationstherapie (HOT) (auch Blutwäsche nach Wehrli): Bei der HOT wird das entnommene Blut mit hochkonzentriertem Sauerstoff aufgeschäumt, anschließend mit UV-Licht aktiviert und dann in eine Vene zurück injiziert.
  • Defibrinierte Eigenbluttherapie: Bei dieser Form der Eigenbluttherapie wird das Blut mechanisch zum Gerinnen gebracht, das Fibrin ausgefiltert und das Blut anschließend rückindiziert.
  • Ultraviolett-aktivierte Eigenbluttherapie (UVE): Hierbei wird das Blut vor dem Zurückspritzen zusätzlich mit UV-C-Licht bestrahlt und dabei mechanisch bewegt.

Kosten

Die Kosten für die Eigenbluttherapie können je nach Methode stark variieren. Bei der unveränderten Eigenbluttherapie liegen die Kosten zwischen 12-20 EUR je Sitzung. Eine komplette Behandlung mit 15 bis 20 Eigenblut-Injektionen schlägt im Schnitt mit 150 bis 400 EUR zu Buche.

Medizinische Einordnung

Bei der Eigenbluttherapie handelt es sich um ein Verfahren der alternativen Heilmethode und nicht um ein wissenschaftlich oder schuldmedizinisch anerkanntes oder bewiesenes Verfahren. Die Eigenbluttherapie ist nicht zu verwechseln mit schulmedizinischen Verfahren, wie der Eigenblutspende (Autotransfusion) oder der Dialyse.

Nebenwirkungen

Manche Aknepatienten berichten zu Beginn der Eigenbluttherapie von einer Verschlimmerung der Akne (Erstverschlimmerung/Anfangsverschlimmerung, kurz: AV), die sich aber je nach Krankheitsbild innerhalb von ein paar Tagen wieder beruhigt. Außerdem kann es zu Müdigkeit und leichten Fieberschüben kommen, die aber von Heilpraktikern als gutes Zeichen für die Wirkung der Eigenbluttherapie und der Reaktion des Körpers mit gesteigerter Abwehr gewertet werden.

Hormone und Akne

29. April 2010 · Themen · 5 Kommentare ·

Der menschliche Organismus arbeitet unter einem komplexen Zusammenspiel verschiedenster Abläufe. Einen entscheidenden Einfluss auf die Haut und Akne haben dabei unter anderem die im Körper produzierten Hormone. Die Sexualhormone dienen bspw. der Steuerung der Sexualorgane, haben aber auch Einfluss auf das Gewebe, die Talgdrüsen und die Haarwurzeln. Egal ob Mann oder Frau, es gibt bei beiden Geschlechtern sowohl männliche als auch weibliche Sexualhormone im Körper. Sie werden nur in unterschiedlichen Mengen produziert.

Wirkung der Androgene auf Akne

Die so genannten Androgene (griechisch andro für „männlich“ und gen für „erzeugend“) sind männliche Sexualhormone. Androgen wird als Oberbegriff für jede natürliche oder synthetische Substanz verwendet, die der Entwicklung und Erhaltung der männlichen Merkmale (Geschlechtsorgane, vermehrtes Haarwachstum usw.) dient. Das bekannteste Androgen ist das Testosteron (Kunstwort aus testis (Hoden) sowie Steroid). Bei Männern wird Testosteron vor allem in den leydigschen Zwischenzellen im Hoden produziert, ein weitaus geringerer Anteil in der Nebennierenrinde. Bei Frauen produzieren sowohl die Eierstöcke als auch die Nebennierenrinde Testosteron, jedoch in viel geringeren Mengen als bei Männern.

Das Androgen Testosteron bildet das Endprodukt Dihydrotestosteron (DHT), welches für die Stimulation der Talgdrüsen verantwortlich ist und die Bildung von Hornzellen auf den Talgdrüsen begünstigt. Diese „Hornpfropfen“ verhindern das Abfließen des Talgs. Es entstehen Komedonen / Mitesser und später Pickel, die sich zur Akne ausprägen können. Die Talgdrüsen vieler Menschen reagieren sehr empfindlich auf einen erhöhten Testosteronspiegel und die damit verbundene Ausschüttung von Dihydrotestosteron. Desto mehr davon im Körper produziert wird, desto mehr Talg wird eingelagert und desto stärker ist die Gefahr der Verhornung.

Wirkung der Östrogene & Gestagene auf Akne

Hormone - Antibabypille

Hormone: Antibabypille bei Akne © abdone / Bigstock.com

Östrogene und Gestagene sind weibliche Sexualhormone, die eigentlich für die Steuerung des Menstruationszyklus der Frau zuständig sind, aber ebenso wie männliche Sexualhormone auch Auswirkungen auf das Hautbild haben. Östrogene wirken als Gegengewicht zu männlichen Hormonen. Durch den Einfluss von Östrogenen werden die im Blut zirkulierenden Androgene vermindert. Durch diesen Prozess werden auch das Wachstum und die Produktion der Talgdrüsen gedrosselt, die Gefahr starker Akne-Ausprägungen sinkt. Gleichzeitig stabilisieren die Östrogene den weiblichen Zyklus.

Gestagene, wie zum Beispiel das natürliche Progesteron (auch Gelbkörperhormone), beeinflussen den weiblichen Zyklus auf vielfältige Weise. Sie können u.a. den Eisprung verhindern („Pille“ – Empfängnisverhütung). Gestagene haben eine unterschiedliche Auswirkung auf das Hautbild und werden in antiandrogene und androgene Gestagene unterschieden. Zur Behandlung von Akne kommen die antiandrogenen Gestagene (Hormone wie Chlormadinonacetat, Dienogest und Cyproteronacetat) zum Einsatz, die den Testosteronspiegel senken. Sie können die Akne begünstigende Wirkung vom männlichen Sexualhormon Dihydrotestosteron hemmen und somit auch die Talgdrüsenfunktion normalisieren.

Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS)

Allein in Deutschland sind mehr als eine Million erwachsene Frauen am Polyzystischen Ovarsyndrom, abgekürzt PCOS, erkrankt, das durch den Überschuss an männlichen Hormonen im Blut entsteht und neben Zyklusstörungen, Übergewicht und Bartwuchs auch für Akne im Erwachsenenalter verantwortlich sein kann.

Hormonbehandlung bei Akne

Frauen, die unter hormonell bedingter Akne leiden, werden mit Präparaten behandelt, die das Testosteron im Körper reduzieren. Für Männer ist diese Form der Hormonbehandlung nicht möglich. Antibabypillen enthalten das künstliche Östrogen Ethinylöstradiol, welches mit verschiedenen Typen von Gestagenen kombiniert wird. Bereits nach kurzer Einnahmezeit der Pille verzeichnen viele Frauen gute Erfolge. Die Pille wirkt als Testosteronhemmer und reduziert das Endprodukt Dihydrotestosteron (DHT). Die Talgproduktion der Haut normalisiert sich, es entstehen weniger neue Pickel. Wichtig: Es muss sich um eine Pille mit einer Kombination aus Östrogenen und Progesteron handeln, die männliche Hormone – Androgene – hemmen (antiandrogene Gestagene). Hierfür gibt es mittlerweile spezielle Antibabypillen, deren Zusammensetzung auch eine Wirkung gegen Akne hat. Die Hormonbehandlung kann aus diesem Grund auch nur unter Begleitung eines Gynäkologen erfolgen.

Häufiger empfohlen werden im Zusammenhang mit Akne die Antibabypillen: Valette, Bella Hexal 35, Belara, Neo-Eunomin und Yasmin. Frauenärzte erzielen außerdem gute Erfolge bei Akne mit einer Kombination aus dem Antiandrogen Cyproteronacetat oder Ethinylestradiol in Kombination mit der Antibabypille Diane. Cyproteronacetat (CPA) besitzt eine antiandrogene und progesteronfördernde Wirkung.

Frauen, die bereits die Pille nehmen und unter Akne leiden, nehmen möglicherweise das falsche Präparat ein. Es gibt Pillen, deren Progesteron eine androgene Wirkung hat und den Testosteronanteil im Blut erhöht und damit Akne verursacht. Ein Gespräch mit dem Gynäkologen kann darüber Klarheit schaffen. Nach dem Absetzen der Pille mit antiandrogen Gestagenne kann es aber erneut zum Ausbruch der Akne kommen, da sich der Testosteronspiegel dann wieder erhöht.

Hormone äußerlich

Neben der Einnahme von Hormonen kann auch Hormon-Kosmetik gegen Akne eingesetzt werden. Das bereits oben erwähnte Cyproteronacetat kann z.B. nicht nur oral eingenommen, sondern auch lokal, äußerlich auf die Haut, aufgetragen werden. Cyproteronacetat-Creme ist in der äußerlichen Anwendung besonders dann empfehlenswert, wenn die Akne nicht so stark ausgeprägt ist und nur bestimmte Stellen betroffen sind.

Hormontests / Blutuntersuchung

Wie bei der inneren Anwendung ist in Deutschland jedoch für eine Behandlung mit Hormonen ein Besuch beim Gynäkologen oder Hautarzt notwendig. Sowohl bei der inneren als auch bei der äußeren Anwendung empfiehlt sich außerdem, nach einem Zeitraum von spätestens 4 Wochen, ein Hormontest per Blutuntersuchung, um eventuellen negativen Veränderungen des Hormonhaushaltes rechtzeitig entgegenzuwirken.

Links:
http://www.drhuber.at/hormonkosmetik/haut/akne.html
http://www.schoenheit-und-medizin.de/kosmetik-und-pflege/gesichtspflege/hormon-kosmetik.html
http://www.anti-akne-pille.de/aknetherapie/hormonelle_aknetherapie.html
http://www.almirall.de/al/infozentrum-haut/akne/hormone.php

Pickel nach Alkohol

28. April 2010 · Themen · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Wie sich Alkoholgenuss auf die Haut auswirkt, wird im Netz kontrovers diskutiert. Viele Aknepatienten berichten von einer Verschlimmerung der Pickel direkt am nächsten Morgen, wenn sie am Abend zuvor Alkohol in größeren Mengen konsumiert haben.

Wirkung von Alkohol auf den Körper

Alkohol (chemische Bezeichnung: Ethanol) besteht aus einem kleinen Molekül, das vom Körper verhältnismäßig schnell und leicht aufgenommen wird. Noch im Mund werden bereits über die Mundschleimhaut kleine Mengen direkt ins Blut geleitet. Später nimmt sowohl der Magen als auch der Dünndarm den Alkohol auf und verteilt ihn über das Blut im gesamten Kreislauf.

Vom Körper selbst wird Alkohol als Gift angesehen, welches es so schnell wie möglich zu entfernen gilt. Aus diesem Grund verlangsamt sich durch den Genuss von Alkohol auch der Stoffwechsel, weil der Körper zuerst den Alkohol auf verschiedene Art und Weise abzubauen versucht. Dabei werden bis zu 5 Prozent über den Mund ausgeatmet („Alkoholfahne“), ca. 2 Prozent werden unverändert über den Urin ausgeschieden und 1-2 Prozent direkt über die Haut ausgeschwitzt. Der Rest wird von der Leber mit Hilfe des Enzyms Alkoholdehydrogenase (ADH) zunächst in Acetaldehyd umgewandelt. Acetaldehyd führt zur vermehrten Bildung von Sauerstoffradikalen, welche die Membranen der Zellen schädigen. Mit Hilfe eines weiteren Enzyms, Acetaldehydrogenasem (ALDH), wird Acetaldehyd anschließend zu Acetat (Essigsäure) abgebaut, die als Endprodukte Kohlendioxid und Wasser ausgeschieden werden. Stündlich kann der Körper eines Mannes ca. 0,15 Promille Alkohol abbauen, bei Frauen werden im Schnitt 20 Prozent weniger abgebaut.

Alkohol und Pickel

Eine Flasche und Dose Bier

Pickel nach Alkohol? © Ivan Kopylov / Bigstock.com

Alkohol gehört zu den „Nahrungsmitteln“, die im Verdacht stehen, Akne negativ zu beeinflussen. Der Konsum von Alkohol hat eine toxische Wirkung vor allem in der Leber, aber auch auf das periphere und zentrale Nervensystem, auf das Immunsystem sowie den Hormon- und Lipidstoffwechsel. Alkohol und seine Metaboliten (griechisch: metabolítes „der Umgewandelte“ – Zwischenprodukte) wie Acetaldehyd wirken sich auf den gesamten Stoffwechsel und auf alle Organe aus. Die Haut als größtes Organ des Körpers wird durch Alkohol in ihrer natürlichen Funktion ebenfalls beeinträchtigt. Alkohol begünstigt Entzündungen, verlangsamt den Stoffwechsel und führt zu einer verstärkten Ausscheidung von Wasser und Mineralstoffen vor allem von Zink, Calcium und Magnesium. Dies alles kann zu einer Reaktion der Haut mit vermehrten Pickeln führen.

Die Kombination Alkohol und (Zigaretten-)Rauchen verstärkt die negativen Auswirkungen auf Akne weiter. Dermatologen raten aus diesem Grund besonders bei Akne zu einer gesunden, vitamin- und mineralreichen Ernährung und den Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Gegen ein gelegentliches Glas Wein oder Bier ist jedoch nichts einzuwenden, so lange es nicht in einem übermäßigen Alkoholkonsum ausartet. Auf Feiern oder zu anderen Anlässen sollte man versuchen, neben alkoholischen auch zwischendurch alkoholfreie Getränke, wie Wasser, zu sich zu nehmen, denn durch den Alkohol verliert die Haut viel an Feuchtigkeit. Am nächsten Tag fühlt man sich dann nicht nur frischer, sondern hat auch meist keinen „Kater“.

Alkohol-Allergie / Alkoholunverträglichkeit

Manche Menschen berichten von einer Alkohol-Unverträglichkeit oder Alkohol-Allergie, die nach dem Konsum von Alkohol zu Pickeln führt. Bei Medizinern ist es umstritten, ob es eine echte „Alkoholallergie“ überhaupt gibt. Nachgewiesen wurde jedoch eine Unverträglichkeit auf die Metaboliten von Alkohol z.B. Essigsäure, die beim Abbau von Alkohol im Körper entstehen. Häufig können Geschmacksstoffe oder Konservierungsmittel, aber auch bestimmte Obst- oder Getreidebestandteile, in alkoholischen Getränken Auslöser für die Unverträglichkeit sein.

Alkohol in Kosmetik

Zur großflächigen und regelmäßigen Anwendung eignen sich alkoholhaltige Kosmetikartikel eher weniger, da Alkohol den Hydrolipidmantel der Haut angreift. Die Haut benötigt danach – abhängig vom Hauttyp – zwischen zwei und sechs Stunden um den Säureschutzmantel wieder aufzubauen. Punktuell kann Alkohol in Gesichtswassern oder entzündungshemmenden Essenzen mit seiner desinfizierenden Wirkung aber durchaus helfen.

Alkohol gegen Akne

Alkohol hat nicht nur negative Auswirkungen. So enthält beispielsweise das in Bier vorkommende Hefe B-Vitamine, die sich positiv auf das Hautbild auswirken können. Die Bierhefe kann aber auch in Form von Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform eingenommen werden und für eine reinere Haut bei Akne sorgen. Äußerlich angewendet kann Alkohol in bestimmter Form und besonders bei lokaler Anwendung ebenfalls durchaus positive Wirkungen haben. Produkte wie die Calendula Essenz machen sich zudem die positiven Eigenschaften, wie die antibakterielle und desinfizierende Wirkung, von Alkohol zunutze und wirken punktuell eingesetzt durchaus positiv auf Akne.

Aknemittel und Alkohol

Besondere Vorsicht ist bei einer Therapie mit Aknemitteln mit dem verschreibungspflichtigen Wirkstoff Isotretinoin geboten (Roaccutan, Aknenormin, usw.). „Iso“ wird über die Leber abgebaut, kann die Funktion der Leber beeinträchtigen und die Leberwerte Triglyzeride und Cholesterin verändern. Aus diesem Grund passen Alkohol und Iso nicht zusammen, da Alkohol die Leber zusätzlich belastet. Auch andere Medikamente wie Antibiotika vertragen sich nicht mit Alkohol.

Hilfe gegen Pickel nach Alkoholkonsum

Nach einer „durchzechten Nacht“ wird die Haut durch den Alkohol und Schlafentzug zusätzlich belastet. Sie ist meist sehr trocken und „zerknaust“. Aknepatienten sollten daher am nächsten Tag auf eine ausreichende Feuchtigkeitsversorgung der Haut achten und auf weitere, „reizende Therapien“ verzichten (bspw. mit Fruchtsäuren). Viel Wasser und die Einnahme z.B. von Zincum chloratum oder Calcium Sulfuricum können der Haut von innen heraus helfen, die durch den Alkohol verlorenen Mineralstoffe schneller wieder zuzuführen und Pickel schneller abheilen zu lassen. Ideal ist in diesem Zusammenhang zum Beispiel das Vichy Thermalwasser Spray, Avene Thermalwasserspray oder das La Roche Posay Thermalwasser Spray, sie geben der Haut wieder Frische zurück.

Darmreinigung – Einflüsse des Darms auf Akne?

28. April 2010 · Themen · 1 Kommentar ·

Die Ursachen für Akne sind vielfältig, komplexe Prozesse im Körper können mitverantwortlich für den Zustand der Haut sein. Der Zusammenhang zwischen Ernährung, Verdauung und Akne wird dabei oft diskutiert. Viele Hautärzte gehen auch heute noch davon aus, dass kein Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne besteht. In den vergangenen Jahren gab es allerdings einige Studien, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Verdauung sowie deren Auswirkungen auf den Körper untersuchten. Dabei wurde festgestellt, dass hochglykämische Nahrungsmittel (Lebensmittel, die den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen lassen, wie Traubenzucker, Süßigkeiten, helle Mehle z.B. in Weißbrot und Kuchen), zu viele tierische und gehärtete Fette, sowie künstliche Konservierungsstoffe, die natürliche Funktion des Darms und eng damit verbunden auch die Funktion aller Organe beeinflussen können. Befürworter der Darmreinigung gehen davon aus, dass durch einen gesunden Darm auch Akne sichtbar gemildert wird.

Darmprobleme durch veränderte Lebensgewohnheiten

Besonders in den letzten Jahrzehnten haben sich die Lebensgewohnheiten in den modernen Industriestaaten stark verändert. Fast-Food Lebensmittel mit hohem Zucker- und Fettgehalt sowie zahlreiche Geschmacks- und Konservierungsmittel stehen auf dem täglichen Speiseplan. Zusätzlich zur ungesunden Ernährung bewegen sich die Menschen immer weniger. Ernährung und Bewegung sind jedoch zwei entscheidende Faktoren für eine gesunde Darmfunktion und Darmsanierung. Falsche Lebensmittel und Bewegungsmangel können zu einer Darmträgheit führen, die auf Dauer die Darmfunktion beeinträchtigt. Es kommt zu einer Übersäuerung im Körper. Der Darm wird nicht mehr vollständig gereinigt, Giftstoffe können im Körper verbleiben und Organe, so auch die Haut, können damit belastet werden.

Verbindung Darm & Haut

Verdauungssystem des Menschen

Darmreinigung bei Akne? © Alex Luengo / Bigstock.com

Die Haut ist mit etwa 2 qm und bis zu 12 kg Gewicht das größte Organ des Menschen. Sie dient als Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen von außen und unterstützt den Körper dabei Schadstoffe von innen wieder herauszuleiten. Durch den Darm wird, die aus der Umwelt stammende, Nahrung verarbeitet und im Stoffwechsel in körpereigene Substanzen und Energielieferanten umgewandelt. Aus dem Darm werden die Substanzen über das Lymphsystem und den Blutkreislauf verteilt und allen Organen des Körpers zur Verfügung gestellt – auch der Haut. Verfechter der Darmreinigung gehen davon aus, dass bei einer Überlastung von Darm, Leber und Nieren durch ungesunde Nahrung der Stoffwechsel gestört wird und Stoffwechselrückstände und Säuren vermehrt auch über die Haut ausgeschieden werden. Durch den Enddarm werden, z.B. bei Verstopfung, Giftstoffe nicht vollständig verarbeitet, gelangen wieder in den Blutkreislauf und können zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Veränderungen des Hautbildes wie Akne führen.

Darmreinigung gegen Akne

Befürworter der sogenannten Darmsanierung (Symbioselenkung) gehen davon aus, dass eine gestörte Darmfunktion zu Stoffwechselstörungen führen kann, die wiederum Ursache für Akne sein kann. Viele Akne Patienten berichten von einer Verbesserung der Akne nach Ernährungsumstellung und Reinigung des Darms. Folgende Tipps sollen bei der Darmreinigung helfen und nach konsequenter Anwendung zu einem verbesserten Hautbild bei Akne führen:

Ernährungsumstellung

Viele Akne Patienten berichten von einer Verbesserung des Hautbildes nach Ernährungsumstellung, denn die Darmaktivität hängt stark von der aufgenommenen Nahrung ab. Dabei reduzieren eine Vielzahl der Betroffenen vor allem übersäuerte Lebensmittel, den Genuss von Zucker (vor allem Limonaden, Süßigkeiten) und scharfen Gewürzen, Fast Food sowie Fleisch (insbesondere Schweinefleisch) und setzen stattdessen auf basische Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und viel Trinken (ca. 3 Liter täglich – Wasser und ungesüßte Tees) um den Körper zu entgiften.

Die Zufuhr von Inulin soll sich ebenfalls positiv auf die Darmflora auswirken. Inulin ist ein prebiotischer, natürlicher und leicht süßlich schmeckender Ballaststoff aus der Chicorée-Wurzel und kann in Form von Pulver oder Tabletten eingenommen werden. Viele „Anhänger der Darmreinigung“ schwören außerdem auf kolloidale Mineralien (Mineralienteilchen kleiner als 0,001mm). Das sind in Wasser gelöste natürliche Mineralien und Spurenelemente, die vom Körper besonders gut aufgenommen werden können.

Empfohlen werden von Betroffenen außerdem immer wieder vor allem pflanzliche Nahrungsmittel und der Verzicht auf Fertigprodukte. Besteht der Verdacht, dass man auf ein bestimmtes Nahrungsmittel mit verstärkter Akne reagiert, sollte man über mehrere Wochen hinweg konsequent darauf verzichten.

Einläufe

Klistier

Einlauf / Irrigator für die Darmsanierung © koto11strofa Victoria / Bigstock.com

Bei Einläufen (auch Klistier, Klysma – griechisch: „Klysteer“ (= Spüler) und „Klysterion“ (= Reinigung)) wird eine Flüssigkeit über den After in den Darm eingeleitet. Ein Einlauf ist besonders bei Verstopfung geeignet und wird häufig im Rahmen einer Darmsanierung vorgenommen.

Der Einlauf kann von einem Arzt durchgeführt werden, ist aber auch zu Hause möglich. Bei der Heimanwendung wird mit normalem Wasser mit einer Temperatur knapp unter der eigenen Körpertemperatur über einen so genannten Irrigator (Einlaufgefäß) Wasser in den Darm gespült. Dazu wird der Irrigator (beliegende Gebrauchsanleitung genau lesen!) normalerweise mit Wasser gefüllt und in einer Höhe von 1-1,60 m aufgehängt. Anfänger sollten zunächst mit einer kleineren Wassermenge beginnen. Der Einlauf wird am besten in seitlicher Lage vorgenommen. Nach dem Einlauf wird die Flüssigkeit bis zu 5 Minuten im Darm belassen und anschließend mit dem Darminhalt auf der Toilette ausgeschieden. Danach wird eine Ruhephase empfohlen, um den Körper nach der Reinigung zu entspannen.

Bewegung

Bewegung regt die Darmtätigkeit an, die Darmmuskulatur wird trainiert und die Verdauung verbessert. Neben klassischem Sport, der sich positiv auf Akne auswirkt (Details dazu im Artikel Sport und Akne), helfen auch gezielte Muskelübungen bei der Aktivierung der Darmtätigkeit.

  • Radfahren im Liegen – auf den Rücken legen, Beine anheben und Radfahren
  • Training für Beckenboden – auf den Rücken legen, Beine im rechten Winkel in die Höhe – Beine auseinander und wieder zusammen

Probiotische Arzneimittel

Zur Unterstützung der Darmreinigung und Regeneration der Darmflora werden von Akne Patienten auch immer wieder probiotische Arzneimittel wie Mutaflor und Symbioflor empfohlen, die lebende Mikroorganismen enthalten, die die Sanierung der natürlichen Darmflora verbessern.

Tees

In Foren wird von Akne-Patienten über die gute Wirkung von Tee aus den Blüten und Blättern des Wilden Stiefmütterchens bzw. Ringelblumentee und entschlackenden Tees wie Brennnesseltee, Schafgarbentee oder auch Löwenzahntee bei der Darmsanierung berichtet.

Akne Eigenurin-Therapie (Eigenharn)

28. April 2010 · Mittel und Behandlung · 2 Kommentare ·

Bei der Behandlung mit Eigenurin (Eigenharntherapie oder auch Eigenurintherapie) handelt es sich um eine Methode aus der Naturheilkunde, die im Gegensatz zur klassischen Medizin nur auf natürliche Substanzen zur Behandlung von Erkrankungen setzt. Dabei wird der eigene Urin innerlich und äußerlich (Trinken, subkutane Injektion = Unterspritzung der Haut, Wickel, Bäder mit Zusatz frischen Eigenurins) für die verschiedensten Erkrankungen eingesetzt, u.a. auch bei Akne. Die Anwender der Eigenurintherapie nutzen den eigenen Urin zur Stärkung des körpereigenen Immunsystems in der sogenannten unspezifischen Immuntherapie (Desensibilisierung und Immunsteigerung).

Geschichte

Erstmals bekannt gemacht wurde die Eigenurintherapie im 20. Jahrhundert durch den britischen Autor John W. Armstrong. Armstrong gab damals an, dass er durch ein 45-tägiges Fasten, bei Wasser und eigenem Urin, seine Tuberkulose kurierte. Auslöser für seinen Selbstversuch soll der Bibelvers des alten Testaments im Buch der Sprichwörter Kapitel 5, Vers 15 gewesen sein: „Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was quillt aus deinem Brunnen“ gewesen sein. Später soll Armstrong die Eigenurintherapie in mehreren tausend Fällen dokumentiert haben. Seine positiven Erkenntnisse veröffentlichte er 1944 in seinem Buch „The Water of Life“. In Deutschland wurde die Eigenurintherapie 1993 durch die Journalistin Carmen Thomas bekannt, die das Buch „Ein ganz besonderer Saft: Urin“ schrieb.

Urin – Abfallprodukt des Körpers

Gegner der Eigenurintherapie sehen Urin als Abfallprodukt des Körpers, welches beim Trinken zu Infektionen oder Vergiftungserscheinungen führen kann. Urin beinhaltet aber deutlich mehr Inhaltsstoffe, als man von einem „Abfallprodukt“ erwarten würde, da der Körper manche Inhaltsstoffe ungenutzt wieder mit ausscheidet. Bisher sind etwa 2.000 Inhaltsstoffe des Urins wirklich identifiziert. Der Medizin sind zwar die meisten Stoffe und ihre Wirkung bekannt, jedoch wurden der eigentlichen Urintherapie zur Behandlung von Krankheiten bisher keine medizinischen Studien gewidmet. Patienten, die mit Eigenurin Erfahrungen gesammelt haben, berichten jedoch immer wieder von positiven Heilungsprozessen.

Inhaltsstoffe von Urin

Das Ausscheidungsprodukt des Körpers Urin enthält etwa zweitausend Substanzen, u.a. folgende, von den Nieren ausgeschiedene, Stoffe:

  • Wasser
  • Mineralstoffe
  • Endprodukte des Eiweißstoffwechsels
  • Säuren
  • Harnstoff

Wirkstoff Harnstoff (Urea oder auch Carbamid)

Harnstoff (lateinisch Urea) ist eine organische Verbindung, die während des Protein- und Aminosäure-Stoffwechsels entsteht und bei Säugetieren, Schildkröten, einigen Fischen und bei adulten Amphibien als Endprodukt des Stoffwechsels von Stickstoffverbindungen (z.B. Aminosäuren) über den Urin ausgeschieden wird. Der reine Harnstoff ist weiß, kristallin, ungiftig und hygienisch unbedenklich, da er bei gesunden Menschen in der Harnblase keimfrei ist. Erst bei Beginn der Blasenentleerung kann es, durch in der Harnröhre vorhandene Bakterien, zu Verunreinigungen kommen.

Harnstoff wird in der evidenzbasierten Medizin (EbM, evidence-based medicine „auf Beweismaterial gestützte Heilkunde“) zur Behandlung von Hauterkrankungen insbesondere auch bei Akne eingesetzt. Die Naturheilkunde nutzt dabei die juckreizstillenden sowie feuchtigkeitssteigernden, antibakteriellen Eigenschaften des Harnstoffs. Zusätzlich dazu fördert Harnstoff das Eindringen anderer gleichzeitig aufgetragener Arzneimittel in die Haut. Durch den Zusatz von Urea kann die Dosis der Arznei sowie deren Nebenwirkungen reduziert werden. Außerdem ist Harnstoff ein Endprodukt des Eiweißstoffwechsels, das vom Körper chemisch nicht mehr verändert wird. Der Harnstoff löst somit seltener Allergien und Unverträglichkeit aus.

Harnstoff in der Kosmetikindustrie

Harnstoff wird von der Kosmetikindustrie bereits seit Jahren unter dem Namen Urea Cremes zugefügt. Die Substanz gilt als die erste organische Verbindung, die aus anorganischen Ausgangsstoffen synthetisch hergestellt wurde. Harnstoff wurde im Jahr 1773 von Hilaire Rouelle als Substanz entdeckt und 1828 von Friedrich Wöhler mit Hilfe der Reaktion von Kaliumcyanat und Ammoniumsulfat künstlich hergestellt.

Da Urea wasserlöslich ist, befindet es sich immer in der Wasserphase einer Emulsion. Es ist als natürlicher Feuchthaltefaktor (Natural Moisturizing Factor) ein Hautbestandteil. Enthalten Cremes 5% Urea, kann zum Beispiel trockene Haut Feuchtigkeit wesentlich länger binden. Bei einer höheren Konzentration wird der natürliche Feuchthaltefaktor der Haut mit steigender Ureakonzentration weiter verbessert.

Hier einige gute, nicht-komedogene Feuchtigkeitscremes mit Urea:

Eigenurintherapie bei Akne

Eigenurin im Behälter

Eigenurin-Therapie bei Akne? © Robert Byron / Bigstock.com

Die Eigenurintherapie gehört zu den Techniken der Regulationstherapien. Dabei wird der morgentliche Urin nach dem ersten Urinstrahl über einen längeren Zeitraum sowohl zum Trinken als auch zum direkten Auftragen auf die Akne seitens der Befürworter empfohlen, um das natürliche Gleichgewicht der Haut zu regulieren und wiederherzustellen. Die angebliche Wirkung der Eigenurintherapie wird dabei den Harnstoffen und verschiedenen Spurenelementen im Urin zugeschrieben. Außerdem sprechen Anhänger der Eigenurintherapie den Hormonen und Harnsäuren im Urin wesentliche Heilungsfaktoren im Kampf gegen Akne zu. Die Substanzen im Urin sollen Linderung besonders bei entzündlichen Prozessen versprechen. Die enthaltenen Eiweiße, Salze, aber auch Bakterien und Pilze sollen eine resistenzsteigernde, antibakterielle, membranstabilisierende und eiweißauflösende Wirkung besitzen.

Wer die Abneigung und das Gefühl des Ekels überwinden kann und die Eigenurintherapie bei Akne ausprobieren möchte, sollte darauf achten, ausschließlich frischen Urin zu verwenden und die möglichen Nebenwirkungen (siehe Gegenanzeigen & Kritik) vorher genau prüfen.

Äußerliche Anwendung

Für die äußerliche Anwendung wird empfohlen, vom morgentlichen Urin (nach kurzem Wasserlassen vom Mittelstrahl) etwas zu entnehmen und das mit Hilfe eines Wattebausches gleichmäßig auf die, vorher gereinigte, Haut aufzutragen und einziehen zu lassen. Anschließend kann dann die gewohnte Akne- oder Feuchtigkeitscreme aufgetragen werden. Manche „Patienten“ waschen den Urin nach einer kurzen Einwirkzeit von 5 bis 10 Minuten auch wieder ab und beginnen dann mit der herkömmlichen Akne-Behandlung. Die äußerliche Akne Eigenharntherapie kann man morgens und abends anwenden. Bei Akne am Körper, z.B. auf dem Rücken, werden regelmäßige Bäder, die eine Mischung aus Wasser und zwei oder drei Becher Urin enthalten, empfohlen.

Innerliche Anwendung

Innerlich angewendet schwören die Anhänger der Eigenurintherapie auf die entzündungshemmenden und heilungsfördernden Eigenschaften des Urins. Zur Eingewöhnung wird in verschiedenen Foren für das Trinken des Eigenurins im Umfang eines kleinen Glases, die Mischung mit etwas Apfel- oder Zitronensaft empfohlen. Nach dem Trinken des Urins wird außerdem ein Glas stilles Mineralwasser geraten, um das Urinkonzentrat im Magen zu verdünnen. Das Trinken des Urins sollte ca. 20-30 Minuten vor der nächsten Mahlzeit erfolgen. Die morgentliche Einnahme auf nüchternen Magen soll besonders wirksam gegen Akne sein.

Gegenanzeigen & Kritik

Kritiker der Eigenurintherapie warnen vor der Gefahr, dass z.B. bei Harnwegsinfektionen der Urin stark mit Bakterien (bspw. Escherichia coli, Chlamydien oder Gonokokken) verunreinigt sein kann. Dies kann bei äußerlicher Anwendung auf entzündeten Akne-Hautpartien zu zusätzlichen Entzündungen und innerlich angewendet zu Infektionen führen. Ein erhöhtes Risiko für Eigenurintherapie besteht außerdem bei:

  • Herzkreislauf-, Leber-, Nierenerkrankungen
  • Diabetes
  • Bluthochdruck
  • Tuberkulose
  • fortgeschrittener Krebserkrankung
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • akute Infektionserkrankungen

Abgesehen von den Risiken führen Kritiker der Eigenurintherapie an, dass keine wissenschaftlich fundierten Beweise für die Therapieform existieren.

Akne im Erwachsenenalter (akne tarda)

26. April 2010 · Akne-Formen · Geben Sie einen Kommentar ab ·

Die Akne im Erwachsenenalter (lat. akne tarda) ist eine weit verbreitete Hauterkrankung, die meist in den modernen Industriestaaten zu beobachten ist. Dabei erkranken vor allem viele Frauen (etwa 25%, einige Studien sehen eine noch höhere Verbreitung) im Alter zwischen 25 – 45 Jahren an der sogenannten Spätakne. Sie weisen entweder das erste Mal Akne-Effloreszenzen auf (Late-Onset-Acne) oder besitzen sie seit frühen Jahren durchgängig. Differentialdiagnostisch müssen andere Erkrankungen, wie bspw. die Rosacea, periorale Dermatitis oder Akne-Sonderformen, ausgeschlossen werden.

Häufigkeit

Akne im Erwachsenenalter

Akne tarda – Spätakne © Negoita Cristina / Bigstock.com

Viele Hautärzte berichten von einer Zunahme der Fälle von Akne im Erwachsenenalter. „In letzter Zeit entsteht der Eindruck, dass die Zahl der Patientinnen, die sich auch nach der Pubertät noch mit dem Problem beschäftigen müssen, steigt“, erklärt die Hautfachärztin / Aknespezialistin Dr. Birgit Kunze aus Hamburg. Auch nach Angaben des Kosmetikherstellers La Roche Posay nimmt die Anzahl der Erwachsenen, die an Akne leiden, stetig zu. Dr. med. Mario R. Graf, Dermatologe FMH im Effaclar Pressedossier vom 30.7.2008 dazu: „Studienergebnisse neueren Datums lassen vermuten, dass die Anzahl unter Akne leidender Erwachsener zunimmt. In Betracht gezogen werden als Auslöser hormonell-genetische Gründe, aber auch der vermehrte Gebrauch zahlreicher dem Hauttyp nicht angepasster Kosmetika und Stress. Oft findet man auch gegen Antibiotika resistente Bakterien in den Talgdrüsen. Somit wird die Akne schwerer behandelbar.“

Unterschied – Akne bei Jugendlichen & Erwachsenen

Während die Akne bei Jugendlichen (acne vulgaris, gewöhnliche „Pubertäts-Akne“) fast ausschließlich auf hormonelle und genetische Faktoren zurückzuführen ist, die zu fettiger Haut und Störungen bei der follikulären Verhornung führen, besteht bei Erwachsenen meist eine Talgdrüsenüberempfindlichkeit gegen bestimmte Hormone, Umwelteinflüsse, Stress oder Kosmetika. Ein weiterer Unterschied besteht in der Region, in der die Akne auftritt. Jugendliche neigen zu Akne im Gesicht, auf dem Rücken sowie auf Brust und Dekolleté. Erwachsene leiden meist nur im Gesicht an der Akne. Zudem erkranken an der Akne im Jungendalter Männer und Frauen gleichermaßen, von der Spätakne im Erwachsenenalter sind besonders häufig Frauen betroffen. Sie besitzen öfter trockene Haut, die sehr leicht reizbar ist. Daher kommen eher weniger agressive Mittel bei der Behandlung zum Einsatz.

Ursachen der Akne tarda

Die Ursachen für die Akne im Erwachsenenalter können vielfältig sein. Die moderne Medizin betrachtet die Akne tarda als komplexes Krankheitsbild, indem sowohl hormonelle Veränderungen (z. B. durch die Einnahme von Medikamenten oder das Absetzen der Pille) als auch die Verwendung falscher Kosmetikartikel oder Stress eine Rolle spielen können.

Stress

Stress an der Uni

Stress begünstigt Pickel © michele piacquadio / Bigstock.com

Der Dermatologe Professor Albert Kligman vermutete schon im Jahre 1991 einen Zusammenhang zwischen der acne tarda und einer chronischen Stressbelastung. Andere Fachleute stritten diesen Zusammenhang jedoch immer wieder ab. Prof. William J. Cunliffe, seines Zeichens einer der führenden Akneexperten, konnte jedoch in Studien nachweisen, dass insbesondere die beobachteten Frauen in stressigen Berufen unter Erwachsenenakne litten. Aus diesem Grund vermuten Wissenschaftler, dass es unter chronischem Stress vermehrt zur Produktion von männlichen Hormonen und dem Stresshormon Adrenalin kommt und dies die Bildung von Akne begünstigt.

Hormonschwankungen

Wie bereits erwähnt, können auch Hormonschwankungen ein Auslöser für die Akne im Erwachsenenalter sein. Hormonelle Ursachen scheinen besonders im Zusammenhang mit der Menstruation zu stehen. Akne-Patientinnen berichten immer wieder von Akneschüben, circa eine Woche vor Einsetzen der Periodenblutung. Untersuchungen des Blutes ergeben jedoch häufig Hormonwerte im Normalbereich. Ursache für die Akneschübe könnte aber eine Überempfindlichkeit der Talgdrüsen gegenüber männlichen Hormonen sein, deren Konzentration, besonders kurz vor der Periode, im weiblichen Körper stark schwanken kann.

Glykämischer Index

Aktuelle Beobachtungen gehen immer häufiger von einem Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne aus. Dabei scheint der Glykämische Index von Nahrungsmitteln bisher zu wenig Beachtung gefunden zu haben. Er gibt an, wie stark sich ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittels auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Ein hoher glykämischer Index könnte aufgrund der schnellen und hoch dosierten Insulinzufuhr im Blut die Ausschüttung talgdrüsenstimulierender Stoffe fördern und die Akne verschlechtern. So berichten Akne Patienten immer wieder von Verbesserung der Akne bei einer Ernährung mit niedrigem glykämischen Index unter kohlenhydratarmen und eiweißreichen Nahrungsmitteln.

Erwachsenen-Akne Behandlung

Eine Behandlung der Spätakne wird unter ähnlichen Gesichtspunkten durchgeführt, wie die Akne bei Jugendlichen. Dabei kommen sowohl klassische Mittel der Akne-Behandlung (Salicylsäure, BPO, Antibiotika, Retinoide systemisch/topisch, usw. je nach Schweregrad und „Hautbeschaffenheit“ – trocken, fettig) als auch moderne Ansätze, wie die Lichttherapie, alternative Heilmethoden mit Schüssler Salzen, Fruchtsäurebehandlungen oder Homöopathie im Kampf gegen acne tarda zum Einsatz. Sämtliche „Regeln“ im Umgang mit der Haut gelten dabei auch für Erwachsene (Hände aus dem Gesicht, milde Reinigung max. 2x am Tag, usw.). Die Schwierigkeit liegt jedoch darin, dass viele Therapien der acne vulgaris darauf abzielen, die Symptome zu behandeln, da mit Ende der Pubertät diese Akne-Form von selbst verschwindet.

Zusätzlich zur Behandlung der Symptome sollten und müssen jedoch auch die Ursachen der Erwachsenenakne genauer „erforscht werden“. Ein Besuch beim Arzt kann Aufschluss über mögliche Hormonveränderungen geben. Wer Akne besonders in Verbindung mit Stress beobachtet, sollte auch über eine Änderung im Lebenswandel nachdenken. Gleiches gilt für die Ernährung. Neben einer Umstellung der Ernährung können auch Nahrungsergänzungsmittel im Kampf gegen Erwachsenenakne helfen. Akne-Patienten berichten von guten Erfolgen mit entzündungshemmenden alpha-Linolensäuren und dem ebenfalls entzündungshemmenden Wirkstoff Zink sowie komplexen Wirkstoffkombinationen wie in Dermasence H3 Komplex Tabletten.

Links:
https://www.tellmed.ch/include_php/previewdoc.php?file_id=1069 (ein sehr ausführliches PDF zur Erwachsenen-Akne)
http://www.akne-forum.de/so_tarda.html (Beitrag zur acne tarda des Akne Forum e.V.)

Akne durch Rasieren? Trocken oder Nass?

31. März 2010 · Themen · 2 Kommentare ·

Männer mit Akne kennen das „Problem“: Die Bartstoppeln wachsen schon wieder nach, aber man(n) hat Angst, dass das Rasieren die Akne vielleicht verschlimmert. Außerdem stellt sich die Frage, welche Rasur die Haut weniger reizt, die Trocken- oder Nassrasur? Bei Akne gilt grundsätzlich: Die Rasur sollte unbedingt so hautschonend wie möglich durchgeführt werden.

Eine Frage der Einstellung? Nass- vs. Trockenrasur

Nassrasur

Nass rasieren

Nass Rasieren bei Akne © Dmytro Panchenko / Bigstock.com

Männer, die besonderen Wert auf eine gründliche Rasur legen, bevorzugen die Nassrasur. Sie gilt als die genauere Methode zum Entfernen von Barthaaren. Die Haut fühlt sich nach einer guten Nassrasur sehr glatt und geschmeidig an. Der Nachteil der Nassrasur ist besonders bei Akne der sogenannte „Rasurbrand“. Manche Männer leiden bei der Nassrasur echte Qualen – der Vorteil liegt jedoch im Peelingeffekt. Die oberen Hautschüppchen werden bereits beim Rasieren gelöst und die Haut gleichzeitig gepflegt.

Mit Hilfe von ein paar einfachen Tipps und guten Pflegeprodukten ist die Nassrasur bei Akne auch kein Problem.

1. Vor dem Duschen rasieren

Immer vor dem Duschen rasieren. Beim Duschen quillt die Haut auf, die Bartstoppeln lassen sich anschließend schlechter entfernen.

2. Rasierschaum verwenden

Nicht ohne Hilfsmittel rasieren, denn durch das kurze Einwirken des Rasierschaums werden die Haare weicher und lassen sich leichter entfernen. Die ohnehin strapazierte Akne Haut wird nicht noch zusätzlich belastet. Einen Rasierschaum wie z.B. Avene Rasierschaum oder Vichy Homme Rasierschaum Anti Hautirritationen verwenden, der die Haut während der Rasur optimal schützt und Hautirritationen mildert. Ebenfalls häufig empfohlen wird der Rassierschaum von Nivea, der extra für empfindliche Haut entwickelt wurde. Beruhigende Inhaltsstoffe wie Allantoin und LHA verhindern den „Rasurbrand“ und spenden Feuchtigkeit. Nicht fettende Texturen, die nicht komedogen sind, eignen sich besonders gut für das Rasieren bei Akne.

3. Klingen kontrollieren

Besonders Männer die unter Akne leiden sollten ausschließlich einen Rasierer mit scharfen und sauberen Klingen verwenden. Die Klinge sollte regelmäßig gewechselt und nach Gebrauch gründlich gereinigt werden. Es gibt mittlerweile unzählige Anbieter von Nassrasierern, von Doppelklingen bis hin zu Fünffachklingen ist jede Art vertreten – welchen man(n) nutzt ist ein Stück weit Geschmacks- und Preisfrage.

4. richtig Rasieren

Egal für welchen Rasierer man sich entscheidet, die klassische Reihenfolge beim Rasieren ist: Zuerst Wangen, Hals danach Oberlippe und Kinn rasieren, da dort die Stoppeln stärker sind und eine längere Einweichzeit benötigen. Mit der freien Hand kann man die Haut etwas spannen, um die Rasur zu unterstützen. Männer wissen, dass erst die Rasur „gegen den Strich“ richtig gründlich wird, jedoch empfiehlt sich besonders bei Akne nur hautschonend in Richtung des Haarwuchses zu rasieren und dafür einen hochwertigen Rasierer mit scharfer Klinge zu verwenden.

5. Nachbehandlung

Das Gesicht mit warmen Wasser und mit einer schonenden Reinigungslotion wie Zeniac Waschgel oder Avene Reinigungslotion für überempfindliche Haut reinigen. Um Haarbalgentzündungen und neuen Pickeln nach der Rasur vorzubeugen emfpiehlt sich auch die speziell dafür entwickelte Papulex Waschlotion und anschließend das Papulex Gel. Ein besonders mildes After Shave, wie das Avene After Shave Balsam, kann ebenfalls helfen Hautirritationen zu vermeiden und die Hautregeneration zu fördern. Ganz wichtig: kein Parfüm verwenden, den die Inhaltsstoffe von Parfum reizen die Haut und können zu neuen Hautirritationen führen. Besser geeignet ist die Desinfektion mit speziell für Akne entwickeltem After Shave oder Gesichtswasser.

6. Zusatz: Dezent Abdecken

Immer mehr Männer kommen auf den „Geschmack“. Was bisher unter Männern als verpönt galt wird immer beliebter: Dezentes Make-up, was Hautunreinheiten gezielt abdeckt – allerdings ohne „geschminkt“ auszusehen. Männer, die wissen wollen wie es geht und welche Produkte es dafür gibt, finden alle Details im Artikel Pickel abdecken (auch für Männer).

7. Seltener rasieren

Wer auf tägliches Rasieren auch ab und an mal verzichten kann, gibt der Haut die Möglichkeit sich zu regenerieren. Ein gepflegter „3 Tage Bart“ ist sogar schwer in Mode. Die Barthaare lassen sich dabei am besten mit einem Barttrimmer „stutzen“, der über einen entsprechenden Aufsatz verfügt (oftmals auch verstellbar). Besonders hautschonend ist ein Langhaarschneider, dann wird jedoch öfter rasieren notwendig.

Trockenrasur

Trocken Rasieren mit dem Elektrorasierer

Trocken Rasieren bei Akne © Todd Arena / Bigstock.com

Die Trockenrasur mit einem Elektrorasierer wird vor allem von Männern bevorzugt, die eine schnelle und bequeme Rasur mögen. Bei Akne reizt das trockene Rasieren die Haut weniger, die Trockenrasur ist allerdings nicht ganz so gründlich wie die Nassrasur. Folgende Tipps sorgen für ein gutes Hautgefühl bei Akne nach der Trockenrasur:

Tipps 1 wie bei der Nassrasur oben

2. Scherkopf gründlich reinigen

Beim elektrischen Trockenrasierer muss man im Gegensatz zur Nassrasur weniger beachten. Die modernen Rasiergeräte sind bereits optimal auf die Unebenheiten der Gesichtshaut beim Mann angepasst. Besonders wichtig bei der Trockenrasur: Der Scherkopf muss nach jeder Rasur gründlich gesäubert werden, andernfalls lauern im Trockenrasierer alte Stoppeln, die bei der nächsten Rasur Bakterien auf die Haut bringen. Dies kann zu Hautirritationen und neuen Pickeln führen. Es gibt mitterweile aber auch schon selbstreinigende Elektrorasierer.

Nachbehandlung und Abdecken, Tipps 5, 6, 7 wie bei der Nassrasur

Eine Frage der Vorliebe

Jeder Mann ist anders, manche schwören auf eine nasse Rasur andere auf die Trockenrasur bei Akne. Jeder sollte für sich selbst herausfinden, welche Form der Rasur er bevorzugt. Die Nassrasur soll die Haut stärker reizen – die Trockenrasur soll weniger gründlich sein. Männern die nicht auf ihre Nassrasur verzichten möchten, aber unter gereizter Haut leiden, hilft häufig schon ein Wechsel des Rasierschaums oder die regelmäßige Erneuerung der Klingen. Auch ab und an ein Wechsel zwischen Trocken- und Nassrasur kann hilfreich sein.

Aknebehandlung mit Grapefruitkernextrakt – GKE

Grapefruitkernextrakt (GKE) auch GSE (Grapefruitsamenextrakt) ist ein rein pflanzlicher, antimikrobieller und hochkonzentrierter Wirkstoff, der ganz natürlich aus der Schale und den Kernen der Grapefruit-Frucht gewonnen wird. Kerne sowie Schalen werden zunächst getrocknet, anschließend zu einem feinen Pulver gemahlen und dann mit gereinigtem Wasser verdünnt und destilliert. Unter Anwendung niedriger Temperaturen entsteht aus der destillierten Masse ein Konzentrat, das dann in pflanzlichem Glycerin aufgelöst wird.

Ursprung und Entdeckung

Der Grapefruitbaum gedeiht bei über 25 Grad in feuchtem und heißen Klima, bei dem es im Boden von unzähligen Bakterien und Pilzen wimmelt. Ohne besondere Inhaltsstoffe würde der Grapefruitkern sehr schnell zerstört werden. Die außergewöhnlichen Eigenschaften der Grapefruitkerne wurden durch Zufall im Jahre 1980 entdeckt. Dem Arzt und Immunologen Alexander Fleming, der sich gleichzeitig als Hobbygärtner betätigte, fiel auf, dass Grapefruitkerne auf seinem Komposthaufen nicht wie andere organische Stoffe verrotteten. Er stellte fest, dass die Kerne einen Stoff enthalten, der dem Befall von Pilzen gegenüber restistent ist.

Anwendungsgebiete

Grapefruit

Grapefruitkernextrakt – GKE gegen Akne © Maria Volosina / Bigstock.com

Äußerlich wird GKE zur Zerstörung verschiedenster Krankheitserreger eingesetzt (Auszug):

  • Mund- und Lippenbereich (Herpes, Soor)
  • Zähne (Karies, Parodontose)
  • Nase und Hals (Entzündungen)
  • Haut (Akne, Hautverletzungen, Abschürfungen, kleine Verbrennungen, Ekzeme, Schuppenflechte, Insektenstiche, Hautpilze)
  • Konservierungsmittel & Antiseptikum (in der Kosmetik, Baby- und Krankenpflege zur Desinfektion)

Innerlich angewendet gilt GKE als „natürliches Antibiotikum“ und hilft gegen:

  • Grippe
  • Magen- und Darminfektionen
  • Morbus Crohn
  • Colitis
  • Magen- und Darmgeschwüren durch Helicobacter pylori
  • Pilzerkrankungen (Mykosen)
  • Hefepilze (Candida albicans) und Schimmelpilze
  • Parasiten (Einzeller, Würmer)

Anwendungshinweise bei Akne

Grundsätzlich gilt: GKE immer nur mit Wasser verdünnt anwenden, zumindest wenn es nicht ausdrücklich anders angegeben ist. Besonders bei trockener Haut muss das Extrakt mit ausreichend Wasser verdünnt werden. Da es zu Grapefruitkernextrakt unterschiedliche Mengen- und Verdünnungsangaben gibt, sind die nachfolgenden Hinweise nur Richtwerte. Im Einzelfall gilt „Probieren geht über Studieren“, jede Haut reagiert ein bisschen anders.

Äußerlich

Zunächst sollte das Gesicht wie gewohnt gereinigt werden, zum Bespiel mit dem Zeniac Waschgel. Danach das Gesicht nicht abrubbeln sondern nur vorsichtig abtupfen. Alle Details dazu finden Leser im Artikel Grundlegendes zur Gesichtspflege bei Akne.
Für die Anwendung bei Akne, unreiner Haut oder einzelner Pickel werden 5 Tropfen des GKE auf die feuchten Hände gegeben und gleichmäßig im Gesicht verteilt. Es entsteht ein „seifig“ – Effekt. GKE hat die Eigenschaft, zunächst auf der Haut etwas klebrig zu sein, dieser Effekt verschwindet aber, sobald es richtig in die Haut eingezogen ist. Für die Behandlung des Oberkörpers kann man die folgende Dosierung anwenden: Brust sowie Oberarme 5 Tropfen und Rücken 10 Tropfen, mit Wasser verdünnt, am besten auf die leicht feuchte Haut nach dem Duschen auftragen.

Innerlich

GKE gilt als Hilfsmittel gegen verschiedene Krankheitserreger, Viren, Bakterien und Pilze wie den Hefepilz Candida albicans. Im Gegensatz zu normalen Antibiotika bildet GKE aber keine Resistenzen. Verschiedene Studien gehen davon aus, dass Akne bei empfindlichen Menschen auch durch einen unerkannten Candida (Hefepilz) im Körper ausgelöst werden kann.

Grundsätzlich gilt wie bei der äußerlichen Anwendung: GKE niemals unverdünnt verwenden!

Bei der Behandlung wird zu einer langsamen Steigerung der Dosis geraten, um den Körper an GKE zu gewöhnen und die beim Absterben der Pilze entstehenden Giftstoffe (Herxheimer Reaktion) zu reduzieren.

Folgende Mengen werden bei der inneren Anwendung gegen Akne und Candida-Pilzen empfohlen: 5 Tropfen pro 10kg Körpergewicht.

Beispiel für ein Körpergewicht von 60 kg:

1. Woche – 1x täglich – verdünnt mit einem Glas Wasser oder O-Saft (200ml):
erster Tag: 4 Tropfen
zweiter Tag: 5 Tropfen
dritter Tag: 6 Tropfen
vierter Tag: 7 Tropfen
fünfter Tag: 8 Tropfen
sechster Tag: 9 Tropfen
siebter Tag: 10 Tropfen

2. Woche – 2x täglich – 10 Tropfen verdünnt mit einem Glas Wasser oder O-Saft (200ml).

Ab der 3. Woche 3x täglich – Höchstdosis 10 Tropfen.

Empfohlen wird die Behandlung zunächst für mindestens einen Monat. Bei guter Verträglichkeit und sichtbaren Erfolgen kann die Behandlung bis zum Abklingen der Akne fortgeführt werden. Im Zweifelsfall immer den Arzt zu Rate ziehen!

Kombination aus innerlicher und äußerlicher Anwendung

Im Buch Kinderheilkunde für Heilpraktiker und Heilberufe: Lehr-, Lern- und Praxisbuch empfiehlt Moritz Thanner eine Kombination aus innerlicher und äußerlicher Anwendung bei Akne. Grapefruitsamenextrakt für die innerliche Anwendung 3-10 Tropfen mit Fruchtsaft oder Wasser verdünnen und 2-3 Mal täglich langsam schluckweise trinken. Dazu 10 Tropfen Grapefruitsamenextrakt auf 200 ml warmes Wasser geben und 5-6 Mal täglich Gesichtswaschungen damit vornehmen.

Wechselwirkungen

Achtung: Grapefruitkernextrakt verändert den Stoffwechsel von vielen Medikamenten! Bei Einnahme folgender Medikamente bzw. folgender Erkrankungen sollte man auf GKE verzichten bzw. die Einnahme mit dem behandelnden Arzt absprechen:

  • Angst/Depressionen
  • Bluthochdruck
  • HIV/AIDS
  • Krebs
  • Herzrythmusstörungen
  • Antibiotika
  • Neuroleptika/Antipsychotika
  • Viagra u. ä.
  • Angina pectoris
  • Antiepileptika
  • gastrointestinalen Reflux
  • hohes Cholesterin
  • Isotretinoin!

Erfahrungsberichte & Produktempfehlung

Viele Anwender berichten von einer guten äußerlichen Wirkung des GKE gegen Akne – sowohl im Gesicht als auch am ganzen Körper. Das Mittel wirkt ganz natürlich ohne Chemie und soll sogar Patienten helfen, die bereits eine erfolglose BPO-Therapie hinter sich haben. Bei manchen Anwendern kam es innerhalb der ersten Woche der Anwendung zu einer Anfangsverschlechterung (AV).

Einige Patienten nutzen das GKE neben der äußerlichen Anwendung auch innerlich als „natürliches Antibiotikum“, um den Körper von eventuellen vorhandenen Hefepilzen (Candida) oder anderen Krankheitserregern zu befreien. Diese Anwender berichten ebenfalls vermehrt vom positiven Effekt und der natürlichen Wirkung des GKE.

Als Produkt wird immer wieder Citricidal® empfohlen. In Citricidal® enthalten sind u.a. Glycerin, Ascorbin-Säure, Bioflavonide, Vitamine, Amino-Säuren, Fettsäuren. Wie bereits oben beschrieben, sollte das Produkt nie unverdünnt angewendet werden.

« zurückweiter »

RSS Feed von Akne Blog